Schwäbische Zeitung (Biberach)
DFB-Frauen nach 7:0 über Bulgarien nicht vollends froh
COTTBUS (SID) - Sieben Tore, ein starker Bayern-Block, doch so richtig prickelnd fanden die deutschen Fußballerinnen den Start in die WM-Qualifikation trotzdem nicht. „Alles kann besser werden“, lautete Lina Magulls Fazit nach dem 7:0 (3:0) gegen den überforderten Underdog Bulgarien, zu dem die Mittelfeldspielerin selbst zwei Tore beigesteuert hatte.
An diesem verregneten Nachmittag ging es in Cottbus nicht bloß um die Bewältigung einer Pflichtaufgabe für die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Die
DFB-Auswahl muss nach zwei enttäuschenden
Turnieren schon kommenden Sommer bei der EM in
England (6. bis
31. Juli) dringend wieder um den Titel kämpfen – also will sich jede
Spielerin von der besten Seite präsentieren. Angesichts eines Pools von 30 Kandidatinnen erwartet Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg eine knifflige Qual der Wahl: „Für uns als Trainerteam ist das gut, für Deutschland ist es gut. Für die einzelnen Spielerinnen ist es vielleicht mal nicht gut, weil es zu Härtefällen kommen kann, die auch weh tun.“
Das zeigte bereits die Extraschicht für die Ersatzspielerinnen nach Abpfiff, in der selbst eine renommierte Spielerin wie die gebürtige Wangenerin Melanie Leupolz schuften musste. Die Mittelfeldspielerin vom Champions-League-Finalisten FC Chelsea war in der stark besetzten deutschen Zentrale nicht zum Zuge gekommen.
In den Vordergrund spielten sich stattdessen gleich drei Meisterinnen vom FC Bayern: Magull (24./33. Minute), Lea Schüller (21./72.) und Linda Dallmann (67./82.) trafen jeweils doppelt. Außerdem nutzte die eingewechselte Tabea Waßmuth (76.) vom VfL Wolfsburg ihre Chance.
Die Bundestrainerin befand allgemein: „Dass wir Qualität haben, sieht man, aber wir brauchen mehr Konstanz in unseren Lösungen.“Mehr Spielruhe, Präzision und Cleverness soll der Rekordeuropameister möglichst schon am Dienstag (16 Uhr/ ZDF) im nächsten Qualifikationsspiel gegen Serbien an den Tag legen.