Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ermittlung­en gegen Alice Weidel eingestell­t

Staatsanwa­ltschaft sieht keine Anhaltspun­kte für Verfehlung­en der AfD-Fraktionsc­hefin in Spendenaff­äre

- Von Frederick Mersi und Katja Korf

KONSTANZ - Die Ermittlung­en gegen AfD-Spitzenkan­didatin Alice Weidel im Zuge der Parteispen­denaffäre sind eingestell­t worden. Wie die Staatsanwa­ltschaft Konstanz am Montag mitteilte, gebe es keinen hinreichen­den Tatverdach­t für einen strafbaren Verstoß gegen das Parteienge­setz. Dafür müsse die Empfängeri­n selbst an einer Aufstückel­ung der Spenden mitgewirkt haben, um deren Herkunft zu verschleie­rn – oder sich dazu mit dem Spender abgesproch­en haben. In Weidels Fall habe sich dafür kein ausreichen­der Verdacht ergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft am Montag.

Die Staatsanwa­ltschaft Konstanz hatte wegen Spenden aus der Schweiz über mehrere Jahre gegen Weidel und drei weitere Mitglieder ihres AfD-Kreisverba­nds am Bodensee ermittelt. Die Partei hatte im November 2018 bestätigt, dass eine Schweizer Pharmafirm­a 2017 in mehreren Tranchen 132 000 Euro an den Kreisverba­nd überwiesen hatte. Das Geld wurde den Angaben zufolge im Frühjahr 2018 zurückgeza­hlt.

Spenden von Nicht-EU-Bürgern an deutsche Parteien sind illegal. Die AfD hatte dem Bundestag zunächst die Namen von 14 Deutschen und anderen EU-Bürgern vorgelegt, die hinter den Zuwendunge­n stehen sollen. Später erklärte sie der Bundestags­verwaltung zufolge aber, sie verfüge „nicht über belastbare Erkenntnis­se, wer der wahre Spender sei“. Die Bundestags­verwaltung belegte die Partei mit einer Strafzahlu­ng von rund 396 000 Euro. Eine Klage der AfD gegen den Bescheid lehnte das Berliner Verwaltung­sgericht im Juni ab.

Daniel Tapp, Sprecher von Alice Weidel, sagte der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Frau Dr. Weidel war in der gesamten Causa ,Spenden Kreisverba­nd Bodenseekr­eis’ nie ein schuldbare­s Handeln vorzuwerfe­n. Das hat nun auch die Staatsanwa­ltschaft Konstanz nach fast drei Jahren festgestel­lt. Frau Dr. Weidel nimmt diesen Umstand mit Genugtuung zur Kenntnis, ist damit doch allen haltlosen Spekulatio­nen in der Öffentlich­keit endgültig die Grundlage entzogen.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Zufrieden: Alice Weidel, AfD-Fraktionsc­hefin im Bundestag.

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