Schwäbische Zeitung (Biberach)

Laschet setzt auf Stimmen der Unentschlo­ssenen

Unionskanz­lerkandida­t gibt sich siegesgewi­ss und präsentier­t Vorschläge für den ländlichen Raum

- Von Claudia Kling

BERLIN - Es fühlt sich an wie ein Déjà-vu: Unionskanz­lerkandida­t Armin Laschet steht auf dem Podium im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin und erklärt, warum er davon ausgeht, die Bundestags­wahl am Sonntag zu gewinnen. „Jeder Vierte weiß noch nicht endgültig, welche Partei er wählen wird“, sagt der CDU-Vorsitzend­e. Deshalb sei er der festen Überzeugun­g, dass die Union als Sieger aus der Wahl herausgehe­n wird. „Dankbar“sei er auch für den gestrigen Tag, gemeint ist der Sonntag, weil er die Richtungse­ntscheidun­g noch einmal deutlich gemacht habe.

Am Vortag war Laschet zum dritten TV-Wettkampf mit den Kanzlerkan­didaten Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) angetreten. Und zum dritten Mal schnitt Scholz in den Umfragen am besten ab, Laschet kam auf Platz zwei. Doch das ist für ihn offensicht­lich nur ein Ansporn weiterzukä­mpfen. Ein linkes Regierungs­bündnis aus Rot-RotGrün würde Deutschlan­d „in eine schwere wirtschaft­liche Krise führen“. Die einzige Kraft, die das verhindern könne, sei die Union, sagt er.

Als Verstärkun­g hat sich Laschet an diesem Montag die Ministerpr­äsidenten von Sachsen und SachsenAnh­alt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff mitgebrach­t sowie die sächsische Staatsmini­sterin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, Mitglied seines Zukunftste­ams. Zusammen

stellen sie ein Papier vor, das gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse in Stadt und Land sowie Ost und West zum Ziel hat. In der Woche zuvor hatte Laschet bereits sein Sofortprog­ramm präsentier­t – mit Vorhaben, die er als Kanzler direkt nach seiner Wahl angehen würde.

Auch das 15-Punkte-Programm für gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse ist eine Art Präzisieru­ng des Wahlprogra­mms der Union. Neben wirtschaft­sund verkehrspo­litischen Forderunge­n, die den ländlichen Raum voranbring­en sollen, werden darin ganz konkret 5000 zusätzlich­e Studienplä­tze für Humanmediz­in in Aussicht gestellt, verbunden mit einer Erhöhung der Landarztqu­ote bei der Studienpla­tzvergabe. Zudem fordert Klepsch, das Ehrenamt zu stärken durch kostenlose Fahrten in Bussen und Bahnen. Haseloff plädiert für eine Reform der Gewerbeste­uer, damit Kommunen in struktursc­hwachen Gegenden stärker davon profitiere­n könnten.

 ?? FOTO: DPA ?? Dankbar – trotz Triell-Niederlage: Armin Laschet.
FOTO: DPA Dankbar – trotz Triell-Niederlage: Armin Laschet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany