Schwäbische Zeitung (Biberach)
Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit 1974
WIESBADEN (dpa) - Der Preisauftrieb in Deutschland legt von bereits hohem Niveau aus weiter zu. Im August erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit Ende 1974, als die Erzeugerpreise während der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Im Juli dieses Jahres hatte die Steigerungsrate 10,4 Prozent betragen, im Juni waren es 8,5 Prozent gewesen. Schon das waren ungewöhnlich hohe Zuwächse. Entscheidend für die Entwicklung sind den Angaben zufolge kräftige Preissteigerungen von Energie und Vorleistungsgütern. Energie war im August durchschnittlich fast ein Viertel teurer als ein Jahr zuvor. Besonders deutlich stiegen die Preise für Erdgas, die um gut 44 Prozent zulegten.
Daneben verteuerten sich viele Vorleistungsgüter wie Holz erheblich. Hintergrund sind die hohe Nachfrage wegen der weltweiten Konjunkturerholung nach dem Corona-Schock und teils erhebliche Probleme im internationalen Warenhandel, die für Knappheiten sorgen.
Besonders hoch war der Preisanstieg im August gegenüber dem Vorjahr bei Nadelschnittholz (plus 124 Prozent) sowie bei Sekundärrohstoffen (plus 104 Prozent). Bei Betonstahl in Stäben betrug das Plus 87,2 Prozent, Metalle waren im Schnitt 34,9 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.