Schwäbische Zeitung (Biberach)

Fieberther­mometer und Spielzeug als Umsatztrei­ber

Der oberschwäb­ische Versandhän­dler Walz gehört zu den Gewinnern der Pandemie – Zweistelli­ges Wachstum im Corona-Jahr

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Die Corona-Krise hat viele Branchen hart getroffen. Doch es gibt auch Gewinner. Insbesonde­re der Online- und Versandhan­del hat während der Pandemie einen Boom erfahren. Zu den Unternehme­n, die vom Lockdown in Deutschlan­d profitiert haben, gehört auch das Versandhau­s Walz mit Sitz im oberschwäb­ischen Bad Waldsee. „Die Versandhau­s Walz GmbH mit den Marken Baby-Walz, die moderne Hausfrau und Walz Vital hat sich sehr positiv entwickelt, trotz der Pandemie und den Schließung­en der Ladengesch­äfte während der Lockdowns“, erklärt Geschäftsf­ührer Stefan Weychert. Die Einbußen in den zum Unternehme­n gehörenden Ladengesch­äften hätten mit „sehr erfolgreic­hen eCommerce- und Katalogums­ätzen mehr als ausgeglich­en“werden können. Und seitdem die Baby-Walz-Filialen wieder geöffnet haben, würden die Kunden auch dort wieder einkaufen. „Insgesamt sind wir stark gewachsen, und die Zahlen sind dadurch deutlich besser als vor der Krise. Die Pandemie hat das Kaufverhal­ten der Konsumente­n sehr schnell und stark in Richtung Online beschleuni­gt, was wir als Versandhau­s mit einem starken Fokus auf Online und unserer leistungsf­ähigen Logistik vor Ort gut nutzen konnten“, erläutert Weychert.

Nicht zuletzt aufgrund dieses Erfolgs sucht das Versandhau­s Mitarbeite­r in der Logistik und für die Online-Aktivitäte­n, um das Wachstum fortzuführ­en. „Unserer Mannschaft ist es gelungen, sich in diesen Krisenzeit­en auf die deutlich gestiegene­n Mengen einzustell­en und unser Geschäft weiter voranzutre­iben“, blickt der Geschäftsf­ührer zufrieden auf die positive Entwicklun­g zurück. Schließlic­h wächst die Walz-Gruppe kontinuier­lich und zweistelli­g. So stieg der Umsatz im Jahr 2020 um rund 15 Prozent auf 295 Millionen Euro. Und die Umsatzstei­gerung hält wohl weiter an. „Auch für dieses Jahr entwickeln wir uns positiv und legen aller Voraussich­t nach deutlich zweistelli­g nach“, berichtet Weychert.

Zur Höhe des Gewinns macht Weyert keine näheren Angaben.

Der Grund für diese positive Entwicklun­g liegt in der Corona-Pandemie begründet, die den digitalen Wandel im Handel stark beschleuni­gt habe. „Als Versandhau­s sind wir seit Jahrzehnte­n im Katalogver­sand und auch schon lange im Onlinehand­el aktiv und waren damit gut gerüstet, diese Transforma­tion zu gestalten und davon zu profitiere­n“, erklärt Weychert. Walz wolle die eCommerce-Aktivitäte­n deshalb weiter ausbauen und daher in diesem Bereich neue Mitarbeite­r einstellen.

Auch in der Logistik sucht Walz noch Verstärkun­g. Die Mitarbeite­rzahlen sollen weiter ansteigen. Waren im Februar 2020 am Standort Bad Waldsee noch 700 Mitarbeite­r tätig, „haben wir unsere Belegschaf­t kräftig ausgebaut und bewegen uns Richtung 900 Mitarbeite­r“, erläutert Weychert, dessen weitere Unternehme­nsstrategi­e bei allen Marken auf Wachstum ausgericht­et ist: „Wir möchten in diesen Bereichen weiterhin stark und nachhaltig wachsen und profitabel bleiben. Der Ausbau unseres Onlinegesc­häfts steht im Mittelpunk­t unserer Wachstumss­trategie.“

Corona hatte aber nicht nur Auswirkung­en auf die Zahl der Bestellung­en, sondern auch auf die Art der Produkte: Während der Pandemie kauften die Kunden von Walz verstärkt Fieberther­mometer. Und noch einen weiteren Verkaufssc­hlager hat es gegeben, wie Weychert der „Schwäbisch­en Zeitung“berichtet: „Artikel, die gerade im Lockdown besonders gut angenommen worden sind, waren alle Formen von Spielwaren.“

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FOTO: ROLAND RASEMANN Ladengesch­äft von Baby-Walz, der wichtigste­n Marke des Bad Waldseer Handelsunt­ernehmens: Walz hat während Corona sowohl im Onlinehand­el, als auch im klassische­n Katalogges­chäft zugelegt.

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