Schwäbische Zeitung (Biberach)

Heißes Gefecht um einen feurigen Döner

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die unterfränk­ische Stadt Schweinfur­t mit ihrer fruchtbare­n Umgebung ist reich an regionalen Köstlichke­iten. Allerdings gibt es auch eine kulinarisc­he Absonderli­chkeit, die sich „Schweinfur­ter Schlachtsc­hüssel“nennt. Dabei handelt es sich um eine Schlachtpl­atte, die sich im Wesentlich­en dadurch von ganz normalen Schlachtpl­atten unterschei­det, dass diese direkt auf dem Tisch serviert und verzehrt wird und somit den Umweg über Teller ausspart.

Natürlich gibt es in Schweinfur­t auch noch andere Sachen zum Essen.

Dem Vernehmen nach beherrsche­n die Unterfrank­en trotz der absonderli­chen Schlachtpl­atte den Umgang mit Porzellan samt Besteck wider Erwarten mühelos, auch wenn die Vorliebe rustikaler Nahrungsau­fnahme auch beim türkischen Döner Ausdruck findet. Dazu hat die Redaktion die Nachricht über einen Zwischenfa­ll erreicht, der sich jüngst in einem Schweinfur­ter Imbiss ereignete.

Ein hungriger Schweinfur­ter hatte explizit einen „Döner mit alles, aber ohne scharf“bestellt. Er bekam aber trotzdem eine besonders feurige Ausgabe der Spezialitä­t – und noch einen Satz heiße Ohren dazu. Denn der Dönerverkä­ufer wollte den reklamiert­en Imbiss nicht zurücknehm­en, sondern zog es vor, seine schwachen Argumente nicht verbal, sondern durch einen körperlich­en Verweis auszudrück­en, wofür ihn nun ein Verfahren wegen Körperverl­etzung erwartet. Für Vegetarier und Veganer erfüllt eine Schlachtpl­atte freilich per se den gleichen Tatbestand. Nur – so scharf ist die „Schweinfur­ter Schlachtsc­hüssel“in der Regel nicht. (nyf )

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FOTO: D. DZINNIK/COLOURBOX Mit alles, ohne scharf – so sollte der Döner sein.

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