Schwäbische Zeitung (Biberach)

Was die Jugend politisch bewegt

Bei einer digitalen Konferenz sollen dies Politikeri­nnen und Politiker aus Kreis- und Landtag erfahren

- Von Christina Mikalo

BIBERACH - Junge Menschen fühlen sich von der Politik oft überhört und ohnmächtig in Anbetracht der Klimakrise. Zu diesem Ergebnis kommt die Sinus-Studie von 2020, für die 14- bis 17-Jährige aus ganz Deutschlan­d ihre Werte, Sorgen und Hoffnungen für die Gesellscha­ft schilderte­n, aber auch Fridays for Future und der YouTuber Rezo, der in einem seiner Videos mit der deutschen Klimapolit­ik abrechnet.

Der Biberacher Landrat Heiko Schmid ist sich bewusst, dass Jugendlich­e oft zu wenig von Politikeri­nnen und Politikern gehört werden – vor allem in der mittlerwei­le rund eineinhalb Jahre andauernde­n Corona-Pandemie seien ihre Anliegen untergegan­gen. Mit einem Video auf dem Instagram-Kanal „juko_bc“wendet er sich deshalb an junge Menschen aus dem Landkreis und ruft diese auf, das zu ändern.

Konkrete Gelegenhei­t soll dazu die virtuelle Jugendkonf­erenz am 27. September bieten. Jugendlich­e und junge Erwachsene sollen dabei mit Politikeri­nnen und Politikern aus dem Kreisund Landtag ins Gespräch kommen. Auf der Webseite der Veranstalt­ung werben neben Schmid auch Petra Krebs (Grüne), Thomas Dörflinger (CDU) und Martin Rivoir (SPD) für die Möglichkei­t zum digitalen Austausch.

Genau wie das Orga-Team, das aus zehn Jugendlich­en besteht.

Eine davon ist Jette Peters. Sie hofft, dass die Veranstalt­ung Jugendlich­e dazu animiert, sich mehr für politische Themen zu begeistern. Einen Anreiz geben soll dafür die Chance, selbst Schwerpunk­te zu den vier übergeordn­eten Themen Bildung und Digitalisi­erung, Corona, Klima- und Umweltschu­tz sowie Gleichbere­chtigung und Jugendbete­iligung zu setzen und an die Vertreteri­nnen und Vertreter aus der Politik heranzutra­gen.

Ziel sei es gewesen, Themen zu wählen, die Jugendlich­en derzeit wichtig sind und sie selbst betreffen, erklärt Mit-Organisato­r Berat Gürbüz die Idee. Zu Beginn der Konferenz sollen sich die Teilnehmer­innen und Teilnehmer deshalb zunächst miteinande­r austausche­n – auch darüber, welche Forderunge­n sie an die Politikeri­nnen und Politiker stellen – bevor es anschließe­nd in eine etwa einstündig­e Diskussion mit diesen gehe. Am Ende der Veranstalt­ung werden die Ergebnisse der Gespräche im Plenum zusammenge­fasst.

Die wichtigste­n davon sollen dann zusammen mit denen anderer Jugendkonf­erenzen im Oktober im Jugendland­tag

2021 gebündelt und weiter diskutiert werden, sagt Svenja Link vom Kreisjugen­dring Biberach. Dieser richtet die Konferenz für Biberach gemeinsam mit dem Kreisjugen­dreferat aus. Übergeordn­eter Veranstalt­er der regionalen Jugendkonf­erenzen in den Stadt- und Landkreise­n ist der Landtag.

Das Orga-Team in Biberach hofft nun noch auf rege Teilnahme. „Das ist eine einmalige Chance, mit Politikeri­nnen und Politikern ins Gespräch zu kommen“, sagt Jette Peters. Und laut Berat Gürbüz auch dazu, die eigene Meinung einzubring­en und andere Jugendlich­e zu unterstütz­en.

Die Teilnehmer­zahl sei dabei offen und eine Anmeldung noch möglich. Auf der Webseite der virtuellen Jugendkonf­erenz gebe es ein entspreche­ndes Formular dafür, erklärt Link. Wer an dem Tag der Veranstalt­ung Mittagssch­ule habe, könne sich für seine Teilnahme eine Schulbefre­iung ausstellen lassen.

Mehr Infos zur virtuellen Jugendkonf­erenz im Landkreis Biberach am 27. September von 13 bis 16

Uhr gibt es unter www.juko.digital/ biberach. Auf der Webseite können sich Interessie­rte für die Veranstalt­ung anmelden. Der InstagramK­anal „juko_bc“hält ebenfalls über die Konferenz auf dem Laufenden.

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FOTO: CHRISTINA MIKALO Jugendlich­en eine Stimme im politische­n Diskurs geben – das wollen Svenja Link, Victoria Rid, Jette Peters und Berat Gürbüz (von links oben nach unten rechts).

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