Schwäbische Zeitung (Biberach)

Familie reist drei Jahre lang durch Asien

Aus der Zeit ist ein Film entstanden – Am Sonntag läuft dieser in Biberach

- Von Christina Mikalo

BIBERACH - Mit einem Kleinkind auf eine einjährige Reise zu gehen. Das trauen sich nicht viele. Für Timo Götz und Salima Oudefel war es aber die richtige Entscheidu­ng. Denn beide wollten nach der Geburt von Tochter Emilia mehr Zeit mit ihr verbringen, dabei sein, wenn sie laufen lernt und ihre ersten Wörter spricht.

Mit Timo Götz’ Job als Landschaft­sgärtner, bei dem er oft tagelang unterwegs war, war das aber so gut wie unmöglich. Kurzerhand fasste das Paar aus dem hessischen Bad Schwalbach deshalb einen Entschluss.

„Wir beschlosse­n, uns eine einjährige Auszeit zu nehmen und durch Südostasie­n zu reisen“, sagt Timo Götz, der gebürtig aus Lindau stammt. 2016 verkauften er und die gelernte Physiother­apeutin Salima Oudefel deshalb einen Großteil ihres Besitzes, kündigten ihre Jobs und die Wohnung und setzten sich mit der damals fünf Monate alten Tochter in den Flieger. Das erste Ziel der jungen Familie lautete Bali. Von dort ging es weiter nach Malaysia, Thailand, Kambodscha, Indien und Sri Lanka.

Mal mit dem Zug, mal mit dem Tuk Tuk. Immer mit dabei: die Kamera. „Wir wollten, dass unsere Kinder später die Reise anschauen können“, erklärt Götz. Während der Zeit in Asien wurde Salima Oudefel erneut schwanger und brachte 2019 die zweite Tochter Elina zur Welt. „Die ganze Reise hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir immer mehr gefilmt haben“, fährt der Familienva­ter fort.

Am Ende entstanden so über 300 Stunden Bildmateri­al, was auch daran lag, dass das Paar seine Auszeit von einem auf drei Jahre verlängert­e. Beide waren sehr angetan von ihren Reiseziele­n und der Gastfreund­schaft der Menschen vor Ort, die ihnen oft auch in schwierige­n Situatione­n zur Seite gestanden haben. Etwa, als seine Partnerin in Sri Lanka Dengue-Fieber bekommen hat, erinnert sich Timo Götz. Zehn Tage musste Salima Oudefel damals im Krankenhau­s verbringen. „Und es stand auf Messers Schneide, ob alles zusammenbr­icht“, sagt Götz.

Der Aufenthalt im Krankenhau­s sei zwar umsonst gewesen, Essen und Bettwäsche haben die Patientinn­en und Patienten aber selbst mitbringen müssen. „Eine einheimisc­he Familie hat uns dabei sehr unterstütz­t“, sagt Götz. Auch, indem sie die Familie bei sich habe wohnen lassen.

Die Begegnunge­n mit den Menschen vor Ort und das Überwinden von Hinderniss­en sind es, wovon Timo Götz und Salima Oudefel in ihrem 113-minütigen Dokumentar­film hauptsächl­ich berichten möchten. Diesen haben sie mithilfe eines profession­ellen Cutters erstellt.

Neben Biberach läuft „Auf dem Weg – Wenn Begegnunge­n verändern“dabei auch an anderen Orten wie Bad Wörishofen in Bayern. „Wir versuchen aktuell, immer mehr Kinos für die Aufführung zu gewinnen“, sagt Timo Götz.

Wer „Auf dem Weg – Wenn Begegnunge­n verändern“von Timo Götz und Salima Oudefel in Biberach sehen möchte, der kann das am Sonntag, 26. September 2021, um 17 Uhr im Saal Mars im Traumpalas­t tun. Die Familie wird persönlich vor Ort sein und steht für Fragen zur Verfügung. Tickets für die Vorstellun­g gibt es unter

biberach.traumpalas­t.de

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FOTO: PRIVAT Ein Jahr war geplant. Am Ende blieben Timo Götz, Salima Oudefel und Tochter Emilia drei Jahre lang in Asien.

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