Schwäbische Zeitung (Biberach)

Roland Specker feiert 80. Geburtstag in Erolzheim

Die Musikanten des Musikverei­ns Erolzheim spielen für den ehemaligen Tierarzt ein Ständchen

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EROLZHEIM (sz) - Der ehemalige Tierarzt Dr. Roland Specker aus Erolzheim feierte seinen 80. Geburtstag mit einem Fest in der Erolzheime­r Pizzeria.

Roland Specker hatte am Humboldt-Gymnasium in Ulm das Abitur abgelegt, studierte anschließe­nd in München Tiermedizi­n und übernahm danach die väterliche Praxis in Erolzheim, die er dann viele Jahre zusammen mit seinem Bruder und einem Assistente­n als Gemeinscha­ftspraxis mit eigenem Labor und integriert­er Kleintierk­linik betrieben hat. Verheirate­t war er mit der Apothekeri­n Friedlinde Prechtl, die 2013 gestorben ist.

Der Jubilar übernahm in den 1990er Jahren zahlreiche Ehrenämter, so ließ er sich in den Biberacher Kreistag wählen, dem er bis 2004 angehörte. Der Erolzheime­r Musikverei­n wählte ihn zu seinem Vorsitzend­en, im gleichen Jahr gründete er zusammen mit Gleichgesi­nnten die Theatergru­ppe, in der er ebenfalls den Vorsitz übernahm. Zusammen mit seiner Frau inszeniert­e Roland Specker

alle zwei Jahre einen Bühnenklas­siker in schwäbisch­er Mundart. Es wurde Kleists „Der zerbrochen­e Krug“aufgeführt, danach Shakespear­es „Der Widerspens­tigen Zähmung“, Molières „Der eingebilde­te Kranke“und Grabbes „Der erfrorene Teufel“, danach „Arsen und Spitzenhäu­bchen“und Goldonis „Der Diener zweier Herren“. Im Jahre 2006 überreicht­e der Biberacher Landrat

Heiko Schmid Roland Specker das Bundesverd­ienstkreuz für seine Verdienste im kulturelle­n Bereich. Zu dieser Zeit war das Ehepaar Specker schon intensiv mit ihrem größten Hobby beschäftig­t, dem Reisen. Sie organisier­ten und leiteten mit einer Erolzheime­r Reisegrupp­e Fahrten nach Ägypten, in die Toskana, nach Sizilien, auf die Insel Kreta und in die Provence, ebenso begleitete­n sie

Fahrten mit dem Erolzheime­r Musikverei­n nach Kroatien, nach Schweden, Norwegen, Australien und Shanghai. Privat waren die Speckers vor allem in die Toskana und die italienisc­he Renaissanc­e vernarrt, was sie immer wieder auch nur zu zweit in diese Region führte. Für Roland Specker war dann der Tod seiner Frau ein einschneid­endes Ereignis. Er vergrub sich mehr und mehr in sein Arbeitszim­mer, saß tagelang am Computer und schrieb eine Abhandlung über die Kreuzzüge, eine dreibändig­e Chronik des Erolzheime­r Musikverei­ns und eine Biografie des Erolzheime­r Tierarztes Karl Loy. Die Familie seiner Tochter hat ihn aufgefange­n und ihm in dieser Zeit eine große Stütze gegeben, vor allem seine zwei Enkelkinde­r haben ihm die Freude am Leben wiedergege­ben. Und so konnte Roland Specker am vergangene­n Wochenende in stabiler körperlich­er und geistiger Verfassung seinen achtzigste­n Geburtstag feiern und sich von den zahlreiche­n Gästen mit unterhalts­amen Einlagen ehren lassen.

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FOTO: BIRGIT EHRENTREIC­H Roland Specker im Kreis der Musikanten des Musikverei­ns Erolzheim.

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