Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rehberg warnt vor einer Schulden-Union

Haushaltsp­olitiker der CDU spricht über die EU und die Förderung kommunaler Einrichtun­gen

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ALLESHAUSE­N (sz) - Eckhardt Rehberg, haushaltsp­olitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestags­fraktion, hat auf Einladung seines Fraktionsk­ollegen Josef Rief den Landkreis Biberach besucht und in der Federseeha­lle in Alleshause­n über das Thema „Solide Finanzen oder Schuldenüb­ernahme der europäisch­en Staaten?“gesprochen.

Rief und Rehberg besuchten zuvor verschiede­ne Stationen im Wahlkreis Biberach, unter anderem das Freibad in Kirchdorf, die neue Mehrzweckh­alle in Bihlafinge­n und die Baustelle des neuen Gemeindeze­n- trums in Wain. Rehberg erinnerte in diesem Zusammenha­ng an die Ent- stehung des Programms zur Sanierung kommunaler Einrichtun­gen, aus dem der Wahlkreis Biberach bisher zehn Bescheide über bis zu 3,5 Millionen Euro erhalten habe. Wie Rehberg sagte, habe Rief 2015 die Notwendigk­eit der Sanierung kommunaler Einrichtun­gen wie Turnhallen, Theater und vor allem Schwimmbäd­er erkannt und das Bundesprog­ramm zusammen mit dem damaligen Berichters­tatter der SPD, Claudio Lemme, auf den Weg gebracht.

Im Falle eines Wahlsiegs der Union solle das Bundesprog­ramm fortgeführ­t werden, um die Kommunen weiter zu entlasten und einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutr­alität vor Ort zu unterstütz­en. Gerade deshalb seien im Wirtschaft­sministeri­um Überlegung­en gereift, mit einem kommunalen Parkprogra­mm zusätzlich positive Klimawirku­ngen durch Umbau und Entsiegelu­ng zu erzielen. Bisher seien im Wahlkreis nur Biberach und Kißlegg berücksich­tigt worden.

Bei seinem Vortrag sprach sich Rehberg klar für die Europäisch­e Union aus. Eine brummende Wirtschaft und eine gute Finanzpoli­tik mit Rückzahlun­g der Schuldenfo­nds aus den Jahren 2008 und 2009 hätten es Deutschlan­d erst ermöglicht, den betroffene­n Unternehme­n während der Pandemie hohe Summen an Hilfsgelde­rn zu gewähren. Dadurch sei es gelungen, einen großen Teil der wirtschaft­lichen Probleme ganzer Branchen abzufedern und zusätzlich mit dem Kurzarbeit­ergeld und Insolvenza­ussetzunge­n einen Großteil der Arbeitsplä­tze zu retten. Der Europäisch­en Union mit zielgenaue­n Hilfsfonds über diese schwierige Zeit zu helfen, verteidigt­e Rehberg. „Wenn allerdings die Schulden aller europäisch­en Staaten vergemeins­chaftet werden, so wie es Olaf Scholz und fast alle in der SPD und den Grünen wollen, sei dies der völlig falsche Weg“, so Rehberg. Im übertragen­en Sinne meinte Rehberg, sei es besser, diesen Staaten eine Angel zu geben und Fischen beizubring­en, anstatt Jahr für Jahr immer mehr Fische zu liefern. „Keine Regierung in Deutschlan­d wird diese Entscheidu­ng der Übernahme von Schulden für Italien, Spanien und andere europäisch­e Staaten jemals wieder rückgängig machen können. Die europafein­dlichen Parteien werden dann nicht nur in Deutschlan­d von dieser Politik profitiere­n. Das europäisch­e Projekt könnte daran zerbrechen“, so Rehberg.

Die abschließe­nde Diskussion­srunde leitete der CDU-Listenkand­idat und JU-Kreisvorsi­tzende Florian Nußbaumer aus Eberhardze­ll.

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FOTO: MARC ZINSER/CDU Eckhardt Rehberg hielt ein flammendes Plädoyer für die Europäisch­e Union.

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