Schwäbische Zeitung (Biberach)

Einer, der kommt und guttut

Der lange verletzte Orel Mangala verleiht dem Mittelfeld­spiel des VfB Stuttgart Stabilität

- Von Christoph Lother

STUTTGART (dpa) – Bringt er die Balance zurück ins Spiel des VfB Stuttgart? Orel Mangala ist einer der Profis, der den Schwaben nach ihrem missglückt­en Saisonstar­t in der Fußball-Bundesliga mit vier Punkten und zwölf Gegentoren in fünf Partien Hoffnung auf Besserung macht.

Nach 20 Minuten im Spiel bei Eintracht Frankfurt (1:1) und 60 gegen Bayer Leverkusen (1:3) will sich der Belgier in der Partie beim VfL Bochum am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) in puncto Einsatzzei­t und Leistung weiter steigern. Auch Trainer Pellegrino Matarazzo erhofft sich nach einer „guten Leistung“gegen Bayer in Bochum die nächsten „paar Prozente mehr“.

Seine lange Pause wegen einer erneuten Oberschenk­elverletzu­ng war Mangala gegen Leverkusen zwar noch anzumerken. Nach einer Stunde musste er bei seinem ersten StartelfEi­nsatz seit mehr als einem halben Jahr entkräftet ausgewechs­elt werden. Bis dahin hatte man laut VfB-Sportdirek­tor Sven Mislintat aber auch „gesehen, wie wichtig der Junge für uns sein kann“.

Die Präsenz und die Ballsicher­heit des bulligen Mittelfeld­spielers tun den Schwaben gut. Er habe „Verantwort­ung übernommen“, lobte Mislintat. Und das ist in der aktuellen Phase, in der die junge Stuttgarte­r Mannschaft dagegen ankämpft, in der Tabelle schon früh richtig unten reinzuruts­chen, von enormer Bedeutung.

Von den Leistungss­chwankunge­n, mit denen der 2017 verpflicht­ete Mangala in seiner Anfangszei­t beim VfB zu kämpfen hatte, hat er sich in den vergangene­n Jahren immer weiter entfernt. Nach seiner Rückkehr vom Hamburger SV, bei dem er in der Saison 2018/2019 auf Leihbasis spielte, mauserte sich der Ex-Dortmunder in Stuttgart zur unverzicht­baren Stammkraft – erst in der zweiten, dann auch in der ersten Liga.

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo

schon nach Orel Mangalas Kurz-Comeback beim 1:1 in Frankfurt

In der vergangene­n Saison harmoniert­e er auf der Doppelsech­s prima mit dem Japaner Wataru Endo – bis er im März einen Muskelfase­rriss im Oberschenk­el erlitt. Und kaum war Mangala wieder fit, folgte im Juli schon die nächste schwere Muskelverl­etzung.

Jetzt, da er zurück ist, will der sehr gereifte 23-Jährige beim VfB wieder vorangehen. Anführer der Französisc­h sprechende­n Gruppe im Team um Flügelflit­zer Tanguy Coulibaly ist er ohnehin längst. Aber auch von den übrigen Stammspiel­ern haben nur die Verteidige­r Waldemar Anton und Marc Oliver Kempf sowie Torhüter Florian Müller mehr Bundesliga-Erfahrung als Mangala mit seinen bislang 46 Oberhaus-Einsätzen (58 in Liga zwei kommen dazu).

Klingt kurios – aber die Rückkehr des 14-maligen belgischen U21-Nationalsp­ielers in die VfB-Elf ist auch die eines Routiniers.

„Man hat [ ... ] gesehen, wie pressingre­sistent er ist und wie viel Ruhe er uns dadurch im eigenen Ballbesitz geben kann, dass wir das Spiel strukturie­rt, konstrukti­v nach vorne tragen können.“

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FOTO: JULIA RAHN/IMAGO IMAGES Akzente gesetzt, Zählbares geliefert: Hier trifft Orel Mangala (2. v. re.) gegen Bayer Leverkusen zum zwischenze­itlichen 1:2.

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