Schwäbische Zeitung (Biberach)
Franz Blum engagiert sich seit 50 Jahren
Kleintierzuchtverein Bad Schussenried/Bad Buchau sucht neue Konzepte
BAD SCHUSSENRIED/BAD BUCHAU (sz) – Der Kleintierzuchtverein Z391 Bad Schussenried/Bad Buchau hat gewählt, Mitglieder geehrt und denkt über die Zukunft nach.
Der Vorsitzende Peter Dangel berichtete in der Jahreshauptversammlung von den Terminen, die trotz Pandemie stattfinden konnten. Etwa die Lokalschau, allerdings nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dangel betonte, dass zwei Lockdowns die Kameradschaft und das Gefühl der Zusammengehörigkeit stark auf die Probe gestellt haben.
Fehlende Einnahmen während der Pandemie konnte Kassier Alfons Selg über Rücklagen der vergangenen Jahre ausgleichen.
Franz Blum berichtete in seinem Bericht als Kaninchen-Zuchtwart von einer sinkenden Zahl an tätowierten Kaninchen. Demnach wurden im Zuchtjahr lediglich 74 Kaninchen tätowiert. Geflügel-Zuchtwart Günter Kummer hingegen gab fast so viele Zuchtringe wie im Zuchtjahr davor aus. Der Vereinsbrutapparat lief auch 2020 auf Hochtouren, jedoch ließ die Befruchtungsrate mit 50 Prozent etwas zu wünschen übrig.
Bei den Wahlen wurde der stellvertretende Vorsitzenden Martin Miehle bestätigt. Ebenfalls wurde Alfons Selg für zwei weitere Jahre in sein Amt des Kassiers gewählt. Franz Blum wurde mit einer deutlichen Mehrheit auch für eine weitere Amtsperiode gewählt. Hugo Zeh stellte sich nach fast 15 Jahren als Kassenprüfer nicht mehr zur Wahl. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Karl-Heinz Miehle gewählt. Ebenso wurde er einstimmig zum Beisitzer gewählt, denn Gertrud Zeh ließ sich auch nicht mehr zur Wahl aufstellen.
Peter Dangel bedankte sich bei den Mitgliedern, die nicht mehr zur Wahl standen, für ihre geleistete Arbeit.
Für ihre Treue zum Verein wurden geehrt: Herbert Bauer und Harald Bode, die die Vereinsehrennadel für jeweils zehn Jahre Mitgliedschaft erhielten. Nicole Maurer erhielt für 20 Jahre Mitgliedschaft die silberne Vereinsehrennadel. Franz Blum ist seit 50 Jahren treues Mitglied des Vereins und erhielt dafür die Vereinsehrentafel überreicht. Blum trat 1971 in den Verein ein und züchtete die verschiedensten Kaninchenund Hühnerrassen. Mit seinen Rassen errang Franz Blum unzählige Vereins- und Kreismeistertitel. Zuerst hatte Franz das Amt des Jugendleiters inne, später war er Zuchtwart für Kaninchen. Auf Kreis- und Landesebene
erhielt er einige Ehrungen. Darunter auch die Verdienstmedaille des KaninchenLandesverbandes Württemberg-Hohenzollern. Die Ernennung zum „Altmeister der schwäbischen Rassekaninchenzucht“2019 kommt in Züchterkreisen einem Ritterschlag gleich. Gab es am Vereinsheim etwas zu tun, so unterstützte Blum die anderen Mitglieder.
Zum Schluss regte Martin Preißinger noch eine Diskussion an, wie man den Verein für jüngere Menschen attraktiver gestalten konnte, denn auch den Verein Z391 leidet unter dem verstaubten Image der Kleintierzucht. Seit Längerem befassen sich die Leute wieder mehr mit der Haltung von Hühnern. In der Corona-Pandemie wurde diese nochmals verstärkt. Man ist sich einig, dass man etwas ändern müsse, sonst wäre das Ende des Vereins gewiss. Alle Mitglieder sind angehalten, sich dahingehend Gedanken zu machen und Ideen zu sammeln. Auch der züchterische Aspekt im klassischen Sinne müsse untersucht und auf den Prüfstand gestellt werden.