Schwäbische Zeitung (Biberach)
Laupheim feiert glanzlosen Derbysieg
Fußball, Landesliga: SV Ochsenhausen schnuppert eine Halbzeit an der Überraschung
OCHSENHAUSEN - Der FV Olympia Laupheim hat das Fußball-Landesliga-Derby beim SV Ochsenhausen mit 3:1 (0:1) für sich entschieden. Dabei tat sich die Olympia vor 195 Zuschauern lange schwer gegen einen kompakt stehenden Gastgeber, der alles in das Spiel warf.
Wer ein Offensivfeuerwerk auf dem ausgezeichneten Ochsenhauser Rasen erwartet hatte, wurde leider enttäuscht. Die Laupheimer starteten zwar mit viel Offensiv-Power in die Partie, fanden aber zunächst kein wirksames Mittel gegen die Abwehr der Gastgeber. Diese standen tief und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Bereits in der elften Minute nutzte der SVO eine solche Umschaltaktion eiskalt aus. Ein Ball wurde aus dem Mittelfeld auf Ochsenhausens Simon Schwarz durchgesteckt, der Tempo machte und sich gegen die blau-weißen Verteidiger durchsetzte. Bei Schwarz’ Schuss aus elf Metern hatte Olympia-Keeper Alexander Aumann keine Chance – 1:0.
In der restlichen ersten Halbzeit blieben Tormöglichkeiten jedoch Mangelware. Die Olympianer bestimmten zwar die Partie, fanden jedoch keinen spielerischen Weg durch die SVO-Defensive. Lange Bälle kamen oftmals nicht an. Zwei Mal musste Ochsenhausens Schlussmann Jan Besenfelder aber doch eingreifen. Ein Schuss von Laupheims Andreas Maier aus 17 Metern wurde von Besenfelder mit einer Glanzparade entschärft (16.). Eine verunglückte Flanke von Lukas Mangold, die in einem steilen Bogen auf das Gastgeber-Gehäuse zuflog, bugsierte der SVO-Torhüter über die Latte (35.) „Jan hat heute ein Top-Spiel gemacht, das war zum Teil in ManuelNeuer-Manier“, lobte SVO-Trainer Thomas Przibille nach dem Abpfiff.
Nach dem Seitenwechsel platzte bei der Olympia der Knoten. Laupheims Stürmer Hannes Pöschl spielte von der rechten Seite einen Ball per Brust auf seinen Teamkollegen Alexander Schrode, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 1:1 (49.). Die Phase nach dem Treffer glich dann wieder dem chancenarmen Bild der ersten Halbzeit. Erst in der 70. Spielminute wandelte die Olympia ihre großen Spielanteile wieder in einen Treffer um. SVO-Torwart Besenfelder versuchte, eine Flanke von der rechten Seite zu entschärfen, der von ihm geblockte Ball gelangte jedoch zu Laupheims Jonas Dress. Dress ließ sich die
Chance nicht nehmen und traf aus kurzer Distanz zum 1:2. Zwölf Minuten später machte der Top-Angreifer der Blau-Weißen, Hannes Pöschl, den Sack endgültig zu. Ein Eckball wurde im SVO-Strafraum zu Pöschl weitergeleitet, der aus kurzer Distanz zum 1:3-Endstand einschob. Für den Angreifer war das bereits der 14. Treffer in dieser Saison.
Obwohl die drei Punkte nach Laupheim gingen, zeigte sich Olympia-Trainer Stefan Wiest nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht mit genug Zug zum Tor gespielt und uns einschläfern lassen. Bei den Kontern hatten wir keine gute Restverteidigung“, so Wiest. Thomas Przibille war aufgrund der Niederlage zwar ernüchtert, machte seiner Truppe aber keine Vorwürfe. „Die Jungs haben das umgesetzt, was wir ihnen vorgegeben haben“, so der SVO-Übungsleiter. „Mit dem Kämpferischen und der Moral bin ich absolut zufrieden.“
SV Ochsenhausen – FV Olympia Laupheim 1:3 (1:0). Tore: 1:0 Simon Schwarz (11.), 1:1 Alexander Schrode (49.), 1:2 Jonas Dress (70.), 1:3 Hannes Pöschl (82.) SR: Özgür Tan (Türkspor Neu-Ulm). Z.: 195.