Schwäbische Zeitung (Biberach)
Stiftung Ravensburger Verlag zeichnet Dmitrij Kapitelman für seinen Familienroman aus
RAVENSBURG/BERLIN (sz) - Seit elf Jahren vergibt die Stiftung Ravensburger Verlag den Buchpreis Familienroman für ein Werk, das ein zeitgenössisches Bild von Familie zeichnet. In diesem Jahr erhält der in Berlin und Leipzig lebende Schriftsteller Dmitrij Kapitelman (35, Foto: Christian Werner/Hanser Berlin) den mit 12 000 Euro dotierten Preis für seinen Roman „Eine Formalie in Kiew“(Hanser Verlag). Kapitelman, 1986 in Kiew (Ukraine) geboren, kam im Alter von acht Jahren als jüdischer Kontingentflüchtling mit seiner Familie nach Deutschland. Nach seinem Studium absolvierte er die Journalistenschule in München. 2016 erschien sein erster Roman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“, in dem er autobiografisch seine Herkunft verarbeitet. Auch in „Eine Formalie in Kiew“beschreibt er seine Reise in die Heimatstadt seiner Eltern. Der Preis wird am 22. November 2021 in Berlin verliehen, zusammen mit dem Vorjahrespreis, der an Anna Katharina Hahn für ihren Roman „Aus und davon“ging.
Opus Klassik für Sopranistin Reri Grist, die Stimme von „Somewhere“
BERLIN (dpa) - An ihrer Stimme müssen sich seit Generationen die Consuelo-Besetzungen messen lassen. Die US-amerikanische Sopranistin Reri Grist (Foto: Imago Images) sang die Rolle 1957 in der Urbesetzung der „West Side Story“von Leonard Bernstein. Ihre Interpretation von „Somewhere“stand für viele Menschen lange Jahrzehnte als Zeichen der Hoffnung auf eine – wie auch immer geartete – bessere Zukunft. Die 89-Jährige bekommt in diesem Jahr den Opus Klassik als „Würdigung des Lebenswerkes“, wie die Organisatoren am Montag mitteilten. „Die Sopranistin ist eine der ersten afroamerikanischen Sängerinnen mit einer internationalen Karriere im Opernund Konzertbereich“, heißt es in der Begründung. Für Grists Weg durch zahlreiche große Opernhäuser stehen Auftritte etwa an der Staatsoper in München, der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, der Royal Opera in London, der New Yorker Met oder bei den Salzburger Festspielen. Die verschiedenen Preise des Opus Klassik werden am kommenden Sonntag vergeben (22.15 Uhr, ZDF).
Der Schauspieler Heinz Lieven ist mit 93 Jahren gestorben
HAMBURG/BERLIN (dpa) - Mehr als 70 Jahre arbeitete Heinz Lieven (Foto: dpa) als Schauspieler: Vor der TVKamera, in internationalen Filmproduktionen und auf Theaterbühnen. Nun ist Lieven im Alter von 93 Jahren gestorben, und zwar bereits Montag vor einer Woche, wie seine Agentur nun mitgeteilt hat. Seine international bekannteste Rolle hatte Lieven an der Seite von Oscar-Preisträger Sean Penn 2011 in „Cheyenne – This Must Be The Place“. Später, im Jahr 2015, war er mit dem Thriller „Remember“beim Filmfest in Venedig zu Gast. Das Fernsehpublikum kannte Lieven aus zahlreichen Serien wie „Neues vom Süderhof“in der Rolle des Opa Bernhard Brendel, aus „Notruf Hafenkante“als Herrn Rosenkötter und aus dem „Großstadtrevier“. Auch in TV-Klassikern wie „Tatort“, „Adelheid und ihre Mörder“und „OP ruft Dr. Bruckner“hatte er Auftritte. Er stand aber auch in zahlreichen Theatern auf der Bühne, etwa dem Württembergischen Staatstheater Stuttgart.