Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mehr schnelle Bahn-Verbindung­en

Konzern will Fluggäste mit Sprinterzü­gen abwerben – Durchgehen­de Verbindung von Frankfurt über Ravensburg nach Wien

- Von Wolfgang Mulke

BERLIN - Bahnkunden kommen ab dem Fahrplanwe­chsel im Dezember vielfach schneller an ihr Ziel. Die Deutsche Bahn setzt mehr SprinterIC­E auf das Gleis. Auf acht der zehn stärksten innerdeuts­chen Fluglinien will die Bahn dem Flugzeug damit Paroli bieten. Dreimal täglich verkehrt ein Sprinter dann in weniger als vier Stunden zwischen Berlin und Köln. Bisher dauert die Fahrt eine halbe Stunde länger. Endstation ist hier Bonn. Zwischen Düsseldorf und München sind die Züge ebenfalls 30 Minuten schneller unterwegs. Sprinter verkehren zudem zwischen Hamburg und dem Frankfurte­r Flughafen.

„Wir wollen noch mehr Bahn in die Fläche bringen“, sagt Fernverkeh­rschef Michel Peterson. So wird eine neue Linie zwischen Dortmund und Münster nach Frankfurt am Main eingericht­et. Neu ist auch eine Verbindung zwischen Münster und Norddeich Mole. Auch zwischen Bremerhave­n und dem Ruhrgebiet wird eine neue Linie eingericht­et. Zudem wird die Linie von München nach Dortmund erweitert. Die Züge fahren künftig bis Hamburg durch. Auch internatio­nal tut sich etwas.

Von Frankfurt aus starten die Züge nun über die elektrifiz­ierte Südbahn über Ravensburg an den Bodensee und anschließe­nd weiter nach Wien.

Auch an anderer Stelle kann die Bahn mit einer positiven Nachricht aufwarten. „Bis Ende Februar 2023 wird es keine Bahnstreik­s geben“, sagt Personalvo­rstand Martin Seiler. Die Bahn habe sich mit der Eisenbahnu­nd Verkehrsge­werkschaft (EVG) auf einen Zuschlag zum bisherigen Tarifvertr­ag geeinigt.

Das hatte die EVG gefordert, nachdem die konkurrier­ende Lokführerg­ewerkschaf­t (GDL) einen besseren Abschluss erzielen konnte als die EVG. „Die Tarifrunde ist damit abgeschlos­sen“, erläutert Seiler.

Die EVG-Mitglieder können sich nun auch auf eine Corona-Prämie freuen, die höher ausfällt als die der GDL. Die Beschäftig­ten erhalten im Dezember 2021 einheitlic­h 600 Euro und im März nächsten Jahres noch einmal 500 Euro. Auszubilde­nde bekommen zunächst 250 Euro, danach noch einmal 230 Euro. Die Prämie gibt es nur in den Betrieben, in denen die EVG die Mehrheit der Mitglieder stellt. In den 16 Betrieben, in denen die GDL am meisten Anhänger hat, gilt der Vertrag der Lokführer. So sieht es das Tarifeinhe­itsgesetz vor.

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FOTO: WOITAS/DPA Die Deutsche Bahn setzt mehr Sprinter-ICE auf das Gleis.

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