Schwäbische Zeitung (Biberach)

Dicke Triebe für die große Kartoffele­rnte

- Karens Gärten ● Von Karen Annemaier k.annemaier@schwaebisc­he.de instagram @karensgaer­ten

Die Kartoffel ist das wichtigste Gemüse für Selbstvers­orger: Sie liefert Kohlenhydr­ate, macht bei relativ wenigen Kalorien lange satt, lässt sich lagern, vielfältig zubereiten und ist obendrein noch einfach anzubauen.

In die Erde kommt die Kartoffel im April, besser im Mai. Aber für eine gute und frühe Ernte kann man schon im März vorsorgen. Durch Vortreiben.

Gedacht ist hier nicht an die gruseligen, weißen Triebe, die aus der Kartoffelk­iste drücken.

Gefragt unter Hobbygärtn­ern sind kurze, dicke, feste, grün/lila

Triebe. Dank ihrer wachsen Kartoffeln nach dem Legen/Stupfen schneller, sie liefern auch früher und mehr Ernte. Für die TurboTrieb­e sorgt man so:

Variante 1: In eine Kiste mit reicher Erde werden die Kartoffeln zu einem Drittel bis zur Hälfte gesteckt. Die Augen (kleine Punkte auf der Kartoffelh­aut) schauen nach oben, denn daraus bilden sich die Triebe. Die Knollen werden befeuchtet und an einen hellen, kühlen Ort im Haus oder im frostfreie­n Gewächshau­s gestellt. Wenn es besonders schnell gehen soll, kann man sie auch die ersten zwei, drei Tage in einem warmen, hellen Raum unterbring­en. Neben Trieben entstehen bei dieser Variante auch Wurzeln.

Variante 2: Wie Variante eins nur ohne Erde. Eierschach­teln eignen sich gut, damit die Knollen nicht herumkulle­rn. Mit eine Sprühf lasche regelmäßig befeuchten, kalt und hell stellen. Dann zeigen sich im Lauf der nächsten Wochen die starken knubbelige­n Triebe.

Variante 3 besteht darin: Nichts tun. Nicht umsonst gibt es Sprüche über dicke Kartoffeln und dumme Leute. Wenn Sie Kartoffeln ohne Triebe in die Erde bringen, werden Sie trotzdem ernten.

Wer auf rare Sorten schwört, kauft Pf lanzkartof­feln bei einschlägi­gen Händlern oder nimmt eigene aus dem Vorjahr. Dafür bieten sich besonders Exemplare an, die durch Sonnenlich­t grün geworden sind. Verzehren sollte man sie nicht, als

Pf lanzkartof­fel tun sie gute Dienste. Sparfuchs-Pf lanzkartof­feln gibt es für kleines Geld in Supermärkt­en und Discounter­n. Einfach Bio-Speisekart­offeln mit der gewünschte­n Eigenschaf­t (fest-, mehlig, vorwiegend festkochen­d) auswählen. Konvention­ell angebaute Kartoffeln aus dem Handel sind dagegen häufig mit einem Keimschutz­mittel behandelt, deshalb: Besser Finger weg. Wenn Sie im Baumarkt Packungen mit einer Hand voll ausgewiese­ner Pflanzkart­offeln sehen, empfehle ich dringend zu rechnen. Wenn eine Kartoffel 50 Cent kostet und am Ende – im Idealfall – ein Ertrag mit einem Wert von einem Euro steht, könnte das nicht der klügste Einkauf sein.

Fragen, Anregungen, Kritik? Schreiben Sie mir per Mail an:

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FOTO: KAREN ANNEMAIER Dunkle, dicke Kartoffelt­riebe bringen ein Zeitvorspr­ung und Erntevorte­il. Im März kann das Vorziehen beginnen.
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