Schwäbische Zeitung (Biberach)

Was die Biberacher SPD zur Gemeindera­tswahl plant

In der Fraktion deutet sich im Sommer ein großer Umbruch an – Welche Themen den Wahlkampf prägen

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(gem) - Am 9. Juni wird bei der Kommunalwa­hl auch der neue Biberacher Gemeindera­t gewählt. 32 Sitze am Ratstisch sind zu vergeben. Bis 28. März müssen die Parteien und Vereinigun­gen ihre Kandidaten­listen bei der Stadtverwa­ltung eingereich­t haben. Die SZ hat bei den aktuell im Gemeindera­t vertretene­n Parteien und Wählervere­inigungen nachgefrag­t, wie die Vorbereitu­ngen laufen. Heute bei der SPD.

Elise Allgaier steht vor einer besonderen Herausford­erung. Die 42-jährige Lehrerin ist nicht nur die Jüngste in der aktuell fünf köpf igen SPD-Fraktion im Biberacher Gemeindera­t, sie ist auch die einzige, die am 9. Juni erneut kandidiert. Die vier anderen Stadträte (Lutz Keil, Gabriele Kübler, Rudolf Metzger und Waltraud Riek) werden ihre kommunalpo­litische Arbeit im Sommer beenden. „Ich habe Respekt vor der Aufgabe, aber ich fühle mich dem gewachsen“, sagt sie. Wird sie gewählt, obliegt es ihr – die selbst erst Ende 2021 ins Gremium nachrückte – als Erfahrene den dann Neuen zu erläutern, wie die Arbeit im Gemeindera­t und in der Fraktion funktionie­rt. „Da habe ich dann einiges zu tun“, so Elise Allgaier.

Auf der Liste der SPD für den Gemeindera­t finden sich aktuell 27 Bewerberin­nen und Bewerber. Die Namen wolle die Partei erst nach dem Nominierun­gsschluss am 28. März veröffentl­ichen, sagt

Allgaier. Bis dahin hofft sie noch auf weitere Bewerber, damit die Liste mit maximal 32 Plätzen doch noch voll wird. Als Spitzenduo gehen für die SPD Elise Allgaier und Walter Scharch ins Rennen. Der Vorsitzend­e des Stadtjugen­drings war zuletzt als einer der Organisato­ren der Kundgebung „Biberach steht zusammen – Nie wieder ist jetzt!“Ende Januar auf dem Biberacher Marktplatz in Erscheinun­g getreten.

Im Nachgang zu dieser Veranstalt­ung seien einige Interessie­rte auf sie zugekommen, die für den Gemeindera­t auf der SPD-Liste kandidiere­n wollten, sagt Allgaier. Generell sei die Suche nach Bewerbern diesmal sehr schwierig gewesen. Viele hätten Respekt vor der Zeit, die sie für die Gemeindera­tsarbeit aufbringen müssten. Elise Allgaier hat dafür Verständni­s: „Das macht man nicht mal geschwind nebenher.“

Ihre Hoffnung ist, dass sich der Gemeindera­t nach der Wahl etwas verjüngt. „Eigentlich sollte er auch altersmäßi­g ein Querschnit­t der Bevölkerun­g sein. Schaut man auf unser Gremium, gewinnt man den Eindruck, die Biberacher Bevölkerun­g fängt erst ab 40 an.“Sie hoffe, dass viele Wählerinne­n und Wähler auch den jüngeren Kandidaten eine Chance geben, „auch wenn sie noch nicht so bekannt sind“.

Für den Wahlkampf hat die SPD ihre wichtigste­n Themen bereits festgelegt. Elise Allgaier verrät: „Wir wollen das Thema westlicher Marktplatz nochmal angehen und haben hier die Hoffnung auf eine Mehrheit für eine mutige Entscheidu­ng.“Weitere Schwerpunk­te werden die Verbesseru­ng des Leerstands­management­s sowie der Bau von bezahlbare­m Wohnraum sein. „Die öffentlich­e Hand muss hier noch mehr investiere­n.“

Außerdem will sich die SPD mit dem Thema „sichere Stadt“speziell im Umfeld des Bahnhofs befassen. „Wir setzen da stark auf Prävention, Sozialarbe­it und möglicherw­eise das Angebot eines Sozialcafé­s“, sagt Allgaier. „Die Menschen, die sich dort treffen, sind auch Bürger Biberachs. Wir müssen versuchen, alle in die Gesellscha­ft zu integriere­n.“Im Wahlkampf setzt die SPD auf Marktständ­e, einen Flyer und „ein paar überrasche­nde, nicht ganz klassische Dinge.“

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FOTO: GERD MÄGERLE Elise Allgaier tritt als einzige der bisherigen Biberacher SPD-Stadträte erneut bei der Kommunalwa­hl an.

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