Schwäbische Zeitung (Biberach)

Blasorches­ter-Südwind spielt Konzert vor ausverkauf­tem Saal

Gänsehaut-Feeling pur: Petr Hemmer an der Violine

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- Das Publikum drängte am 10. März in die Gemeindeha­lle. Dirigent Markus Hein hatte ein besonderes Programm aufgelegt. Mit der Festlichen Ouvertüre (Schostakow­itsch) ist dem Orchester ein gelungener, in rasantem Tempo vorgetrage­ner Auftakt für ein abwechslun­gsreiches Konzert gelungen.

Die galoppiere­nde Energie wilder Pferde, welche Whitacres „Equus“beschreibt, hatte man lebhaft vor Augen. Das Stampfen der Pferde steigerte sich bildlich. Das Publikum fühlte sich wie im Sog. Die anschließe­nde „Pavane“von Ravel brachte einen wohltuende­n und klug platzierte­n Ruhepunkt ins Programm. „Südwind, was ist das für ein tolles Orchester?“fragte ein begeistert­er Konzertbes­ucher, „Kann man das Orchester engagieren?“. Nein. Kann man nicht. Südwind trifft sich nur einmal im Jahr zur Arbeitspha­se. Ein Konzert auf diesem Niveau vorzuberei­ten ist tatsächlic­h „Arbeit“.

Kein Problem für Petr Hemmer, der in Ferrans „Luces y Sombras“(Licht u. Schatten) die SoloViolin­e so wunderbar berührend und einfühlsam spielte. Gänsehaut-Feeling pur! Hemmer hat in Pilsen (CZ) studiert und unterricht­et an der Musikschul­e Laupheim. Der spanische Komponist

Ferran hat ein eindrucksv­olles Werk geschaffen. Neben den wunderbare­n Solopassag­en Hemmers Violine, ließen butterweic­h gespielte Solos von Klarinette, Trompete und Oboe aufhorchen.

Mit einer ruhigen Horn-Melodie, souverän vorgetrage­n von Matthias Hänle, begann nach der Pause die 4. Sinfonie von Maslanka. Filigrane Holzbläser und Stabspiele wechselten sich mit kraftvolle­n Blechbläse­rlinien und rhythmisch­em Schlagwerk ab.

Dazwischen geschickt eingewoben­e Psalmen und Choräle. Nicht einfach zu realisiere­n: Nur auf dem Klarinette­nmundstück vorgetrage­ne Melodien. Immer wieder ein treibendes Vorwärtsdr­ängen der Musik, unterstütz­t von der Orgel, gespielt von Joachim Hayd.

Dass bei einer 30-minütigen Sinfonie, die in nur zwei Wochenende­n einstudier­t wurde, ein paar kleinere Fehler passierten, konnte man gerne verzeihen. Die Begeisteru­ng

mit welcher die Musiker dieses großartige Werk spielten, war zu spüren. Petra Springer, Musikschul­leiterin und Dirigentin in Bad Wurzach, brachte es nach dem Konzert auf den Punkt: „Da ist jedes einzelne Orchesterm­itglied hoch motiviert. Einfach super.“

Kraftvoll und emotional ging die Sinfonie zu Ende. Ein gelungener Ausklang für ein „grandioses Südwind-Konzert", sagte Peter Schad.

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FOTO: SÜDWIND Blasorches­ter Südwind mit Dirigent Markus Hein aus München in der Gemeindeha­lle Ummendorf.

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