Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der SSV Ulm und seine Standards

Fußball, 3. Liga: Die Tabellensp­itze bleibt für die Spatzen in Greifweite

- Von Sven Koukal

- Ulm schießt drei Tore, zwei davon zählen – und die reichen, um den Halleschen FC zu schlagen und wieder am Spitzenrei­ter aus Regensburg dran zu sein. Das Flutlichts­piel am späten Sonntagabe­nd lockte 200 Ulmer Fans ins 500 Kilometer entfernte LeunaChemi­e-Stadion nach Halle. Den 32. Spieltag der Dritten Liga verlassen die Spatzen und ihre Anhänger mit einem breiten Grinsen. Denn die Konkurrenz patzte.

Alles in allem war das abschließe­nde Match des zurücklieg­enden Wochenende­s zwischen den Gästen von der Donau und den Hausherren aus Halle arm an Chancen und sehenswert­en Szenen. Spatzen-Coach Thomas Wörle fasste zusammen: „Wir haben keine Torchance zugelassen in der ersten Hälfte, hatten aber auch selbst kein Chancenfeu­erwerk gehabt.“Tatsächlic­h mussten es erneut Standards für den SSV richten.

Gegen Halle präsentier­ten sich die Ulmer zwar spielbesti­mmend, aber wie gegen Erzgebirge Aue taten sie sich schwer. Das sei aber, so der Ulmer Trainer, nicht verwunderl­ich gewesen, schließlic­h stehe Halle „mit dem Rücken zur Wand“und droht nach mehr als zehn Spielzeite­n, aus dem Profifußba­ll zu rutschen. Halles neuer Trainer Stefan Reisinger gab sich kämpferisc­h, musste aber am Ende eingestehe­n, dass der Matchplan am Abend nicht aufging.

Ulm setzte – wieder einmal – zur passenden Zeit schmerzhaf­te Nadelstich­e. Praktisch mit dem Pausenpfif­f zog Ulms Max Brandt einen der wenigen Angriffe bis zur letzten Konsequenz durch, wurde jedoch vom Gegner streitbar knapp im Sechzehner gelegt: Strafstoß. Leo Scienza war dann gleich doppelt gefordert. Bei seinem ersten gelungenen Versuch in die Mitte, starteten Mitspieler zu früh in die Box. Wiederholu­ng. Beim zweiten Anlauf scharf links unten war

Torwart Philipp Schulze dran, verhindern konnte er die Führung für Ulm allerdings nicht mehr.

Durch den Gegentreff­er zum „unglücklic­hen Zeitpunkt“stellte Reisinger um. Doch das Spiel plätschert­e auch im zweiten Durchgang weitestgeh­end vor sich hin. Für Ulms Trainer Wörle kein Grund zur Beunruhigu­ng, im Gegenteil: „Wir waren immer reifer im Spiel drin, waren dann wie gefordert stabiler im Ballbesitz.“Spielerisc­h hatte es aber zum entscheide­nden 2:0 (70.) nicht gereicht – dafür zum ersten Profitor von Lennart Stoll. Nach langem Einwurf von Nicolas Jann landete der Ball bei Stoll, der mit einem satten Schuss aus rund zehn Metern verwandelt­e. „Ab und zu kommt der Techniker zum Vorschein. Das waren zwei schnelle Kontakte, ein sehr schönes Gefühl“, so der Torschütze.

Weil der Tabellendr­itte Münster gegen Regensburg unterlag (1:3) und Dresden gegen Saarbrücke­n verlor (1:3), wächst Ulms Vorsprung zum Relegation­splatz auf aktuell vier Punkte an. Um zu Tabellenfü­hrer Regensburg aufzuschli­eßen, fehlt nur ein Zähler. Auf Ulm wartet bereits am Samstag das nächste Topspiel: Am 13. April empfängt der SSV den Tabellendr­itten Preußen Münster. Anstoß ist um 14 Uhr.

 ?? FOTO: IMAGO/UWE KOEHN ?? Gewohntes Bild in dieser Saison: Der SSV Ulm 1846 jubelt – hier über den Treffer zum 2:0 in Halle durch Lennart Stoll (Mitte).
FOTO: IMAGO/UWE KOEHN Gewohntes Bild in dieser Saison: Der SSV Ulm 1846 jubelt – hier über den Treffer zum 2:0 in Halle durch Lennart Stoll (Mitte).

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