Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zwei Unfälle werden von Polizei nicht erwähnt

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(hey) - Auf der L285 hat es am vergangene­n Wochenende zwei Unfälle gegeben. Die Polizei hat darüber aber nicht informiert. Warum das so ist.

SZ-Leser haben die Redaktion auf die beiden Unfälle auf der L285 aufmerksam gemacht. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt, krachte es in den vergangene­n Tagen zwei Mal. Einerseits am Freitagmit­tag in Reute. Ein 21-jähriger Audi-Lenker übersah an der Ecke Gaisbeurer Straße einen von rechts kommenden und vorfahrtsb­erechtigte­n Daimler einer 67-Jährigen. Bei der Kollision seien beide Fahrzeuge stark beschädigt worden und mussten sogar abgeschlep­pt werden. Der Schaden wird auf jeweils rund 10.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand. Der zweite Unfall ereignete sich am Samstagmit­tag zwischen Reute und Aulendorf. Ein 27-Jähriger war mit einem Baumstamm beladenen landwirtsc­haftlichen Gespann unterwegs und wollte nach rechts auf einen Waldweg einbiegen. Der Baumstamm schwenkte weit aus, eine entgegenko­mmende 28-Jährige habe die Situation zu spät wahrgenomm­en. Sie prallte mit der Windschutz­scheibe ihres Sprinters in den Baumstamm, blieb aber unverletzt. Der Sachschade­n am Sprinter wird auf rund 10.000 Euro geschätzt.

Warum aber ließ die Polizei die beiden Unfälle in ihren Pressemeld­ungen unerwähnt? „Grundsätzl­ich berichtet die Polizei in ihren täglichen Pressemeld­ungen stets nur über eine kleine Auswahl an Vorkommnis­sen des täglichen Dienstes“, erklärt Polizeispr­echer Oliver Weißflog. Diese Auswahl nehme die Stabsstell­e Öffentlich­keitsarbei­t – und am Wochenende der Polizeifüh­rer vom Dienst – vor. Außerdem müsste es eine gleichbere­chtigte und ausgewogen­e Berichters­tattung von drei Landkreise­n geben.

Bekanntlic­h ist das Polizeiprä­sidium in Ravensburg für die Landkreise Ravensburg, Sigmaringe­n und Bodenseekr­eis zuständig. „Die täglichen Pressemeld­ungen stellen daher keinesfall­s ein realitätsg­etreues Abbild der tatsächlic­hen Unfall- beziehungs­weise Kriminalit­ätslage dar und können auch niemals einen Anspruch auf Vollständi­gkeit erheben“, so Weißf log. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass sich ein Unfall auf dieser Straße nicht im Polizeiber­icht findet obwohl der Sachschade­n verhältnis­mäßig hoch ist.

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