Schwäbische Zeitung (Biberach)
Hochbehälter kommt in die Jahre
Hochdorfer Rat wird über die Wasserversorgung informiert – Gesundheitsamt findet bauliche Mängel
- Um die Wasserversorgung ging es in der jüngsten Sitzung im Hochdorfer Gemeinderat. Verwaltung und die mit der Betriebsführung beauftragte Firma Ewa-Riss informierten über bauliche und infrastrukturelle Maßnahmen im Trinkwasserbereich.
Die Leit- und Steuerungstechnik soll in den Anlagen der Wasserversorgung ausgetauscht und auf den aktuellen Stand gebracht werden. Hierfür sind im Haushalt 2024 bereits 90.000 Euro eingeplant. Für 2026 werden weitere 70.000 Euro erforderlich sein. Johannes Rabatscher, Teamleiter Bereich technische Anlagen bei Ewa-Riss, sagte, die Erneuerung sei aus Gründen der IT-Sicherheit sowie der Ausfallsicherheit notwendig. Eigentlich sollten die Arbeiten schon im Gange sein, wegen Engpässen bei geeigneten Firmen werden die Arbeiten aber erst in diesem Jahr beginnen.
Weiter berichtete Rabatscher, dass bei der turnusmäßigen Wasserschau durch das Gesundheitsamt im alten Hochbehälter gravierende bauliche Mängel festgestellt wurden. Die Verwaltung hatte daraufhin eine Bauwerksuntersuchung beauftragt, welche die Einschätzung des Gesundheitsamts bestätigt hat. Die geschätzten Kosten für eine Sanierung
liegen bei gut 300.000 Euro. Man rechne bei einer solchen Sanierung mit 100.000 Euro pro 100 Kubikmeter. Der alte Behälter hat zwei Kammern mit je 150 Kubikmetern. Es wird nun anhand einer Netzberechnung und Druckmessung überprüft, ob der alte Behälter zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung überhaupt notwendig ist. Wäre der Behälter nicht notwendig, könnte er ohne Sanierung als Löschwasserbehälter genutzt werden.
Rabatscher berichtete weiter, dass Ewa-Riss im Rahmen der Arbeitssicherheit sämtliche Anlagengebäude auf Radonbelastung untersucht. Hierbei kam es bei fast allen betreuten Anlagen durch die Ewa-Riss zu Überschreitungen. Radon ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Gas, das sich in Gebäuden ansammeln kann. Es entsteht beim Zerfall von im Boden natürlich vorkommendem Uran und kann durch Risse, Fugen und Rohreinführungen in die Bauwerke eindringen.
Über Maßnahmen soll im Laufe der nächsten Sitzungen beraten werden. Bürgermeister Stefan Jäckle wie auch Johannes Rabatscher betonten, dass das Radon nichts mit der Wasserqualität zu tun habe, es gehe rein um den Arbeitsund Gesundheitsschutz der Personen, die in den Rohrkellern arbeiten müssen.