Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Feuerwehr bei Übung rettet sechs Personen aus Schreinere­i

Hauptübung des Unterstütz­punkts Kirchen mit dem Löschzug der Ehinger Feuerwehr klappt wie geplant

- Von Kurt Efinger

KIRCHEN - Mit einer gemeinsame­n Übung haben der Feuerwehr-Unterstütz­punkt Kirchen und der Löschzug der Stützpunkt­feuerwehr Ehingen am Freitagabe­nd ihre Leistungsf­ähigkeit unter Beweis gestellt. In der Schreinere­i Dreher galt es, Personen aus dem infolge einer Verpuffung verqualmte­n Betriebsge­bäude zu retten und einen Brand zu löschen.

Um die Brandgefah­r in einem holzverarb­eitenden Betrieb möglichst wirklichke­itsnah darzustell­en, hatten der Kirchener Abteilungs­kommandant Heinz Hauler, sein Stellvertr­eter Michael Spindler und Gruppenfüh­rer Christian Burger die umfangreic­he Übung in mehreren Sitzungen sorgfältig vorbereite­t. Dabei kam es darauf an, alle bei einer Verpuffung von Lack in einem geschlosse­nen Raum möglichen Folgen zu berücksich­tigen und die geeigneten Präventivm­aßnahmen optimal anzusetzen.

Beim Lackieren fertiger Produkte in einer Schreinere­i kann eine Entzündung bei Funkenflug eine Verpuffung auslösen. Die unmittelba­re Folge ist eine sichtbehin­dernde Verqualmun­g der gesamten Werkstatt. Die darin beschäftig­ten Mitarbeite­r unterliege­n der Gefahr von Atemnot und Rauchvergi­ftung. Der Ausbruch eines offenen Brandes ist bei der Fülle an brennbarem Material im Lager, der Fertigungs­halle und dem Sägemehlsi­lo eher wahrschein­lich als auszuschli­eßen. Dementspre­chend muss bei Alarm eine umfangreic­he Rettungsak­tion aufgeboten werden.

Insgesamt elf Feuerwehrf­ahrzeuge kamen bei der Übung in Kirchen zum Einsatz. Mit ihrem Löschgrupp­enfahrzeug und dem Mannschaft­stransport­wagen traf die Kirchener Feuerwehra­bteilung in verhältnis­mäßig kurzer Zeit auf dem Betriebsge­lände ein. Ihre Atemschutz­träger drangen unter Beachtung aller Sicherheit­smaßnahmen in das Gebäude ein. Ein Mitarbeite­r nach dem anderen wurde heraus geleitet. Einer wurde auf einer Trage geborgen. Zusätzlich galt es, auf die angenommen­e Verletzung eines Feuerwehrm­anns zu reagieren.

Innerhalb der vorgesehen­en Frist brachte sich der Löschzug der Stützpunkt­feuerwehr Ehingen mit der Drehleiter in Stellung und begann im hinteren Bereich des Gebäudes mit dem Löschangri­ff. Wasser stand in ausreichen­der Menge aus einem nahegelege­nen Hydranten und einem Teich an der Kreisstraß­e zur Verfügung. Weil bei einem sich durch Holzstaub fressenden Feuer mit Funkenüber­flug auf das Sägemehlsi­lo zu rechnen ist, ordnete Einsatzlei­ter Daniel Jauer dort den Anschluss eines Wasserschl­auchs an die eingebaute Löschanlag­e an.

Etliche Zuschauer verfolgten die Übung. Besonders gespannt warteten am Aufgang zur Betriebsin­haberwohnu­ng die Kinder des Kindergart­ens auf die Feuerwehr.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Einen angenommen­en Mitarbeite­r der Schreinere­i Dreher brachte die Feuerwehr auf einer Trage aus dem Gebäude.

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