Erbacher Unternehmen will erweitern
CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer zu Gast bei EHT
ERBACH (kö) - Wann immer es ihre Zeit erlaubt, besucht die CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer Gewerbebetriebe ihres Wahlkreises, um sich dort über die Stärken und Probleme zu informieren. Die Erbacher Härte Technik ist nur einen Steinwurf von ihrer Wohnung entfernt, sagte sie bei ihrem Besuch.
Die Betriebsleiterin des Unternehmens Katharina Kneer und Franz König, der bei der Firma für alle Erweiterungen zuständig ist sowie der frühere Besitzer Erhard Zais, der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Hans Seemann und Bürgermeister Achim Gaus haben die Bundestagsabgeordnete begleitet. Rund 185 Arbeitsplätze bietet die EHT, die modernste Oberflächen und Wärmebehandlung von der kleinsten Schraube bis hin zu tonnenschweren Metallteilen anbietet.
An acht Bandofenanlagen, 25 Glühofenanlagen, 17 Kammerofenanlagen wird bei der EHT gearbeitet. Der ganze Stolz des Unternehmens ist die computergesteuerte Kammerofenanlage, sagte die Betriebsleiterin. Nun würde die EHT gerne eine elfte Halle bauen, „die Baugenehmigung liegt seit einer Woche vor, der Einspruch eines Nachbarn kam kurz darauf. Dabei gibt es bei uns schon lange keine Lärm- oder Geruchsbelästigungen. Härteöl ist kein Gefahrstoff“, erklärte König der Abgeordneten. „Man könnte loslegen, es wäre einfach ideal, wenn wir hier weitermachen könnten“, sagte König. Der Bau sollte bis Ende 2017 stehen, damit 2018 Maschinen und Öfen installiert werden können.
Andere Erweiterungsmöglichkeiten in Erbach gäbe es nicht, erfuhr Ronja Kemmer. Aber die EHT will auf der sicheren Seite sein, was den Einspruch anbelangt, obwohl es nicht der erste des Anwohners ist, und auch noch keinem stattgegeben wurde. Auf ihre Frage nach den Kunden erfuhr Ronja Kemmer, dass die hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, in Frankreich und Tschechien sitzen.
Die Kunden würden oft vorschlagen, wenn sie im Ausland expandieren, dass sich die EHT auch dort ansiedle. Das lehnt das Unternehmen aber ab, weil dort so hochqualifiziertes Personal wie in Erbach oft nicht vorhanden wäre.
Ronja Kemmer fragte auch nach Azubis, neun gibt es aktuell, „es wird schwieriger, geeignete zu finden, weil die meisten den Anforderungen nicht genügen“, sagte Katharina Kneer. Ronja Kemmer schlug vor, dass es für Abiturienten nicht nur eine Studien- sondern auch eine Berufsberatung geben müsste. „Die Studienabbrecher nehmen zu, weil jeder meint, studieren zu müssen“, sagte sie. Seemann fragte nach der Nutzung der Abwärme. Die wird von den Waschmaschinen übernommen, die nach dem Ölabschrecken in Aktion treten. Außerdem werden Büros, und Duschen mit der Abwärme beheizt.