Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Den Youngstars droht Ärger

Basketball, ProB: Vorwürfe wegen angeblich mangelnder Sicherheit­svorkehrun­gen

- Von Pit Meier

WEISSENHOR­N - Waren das nun richtige Randale oder ein eher harmloser Ausraster eines einzelnen Zuschauers? Wie berichtet, wurde nach dem Ende des Basketball­spiels in in der zweiten Play-off-Runde der Zweiten Bundesliga ProB zwischen den Weißenhorn­er Youngstars und der BG Karlsruhe am Samstag die Polizei gerufen, weil die Schiedsric­hter sich von einem Gästefan bedroht und beleidigt gefühlt hatten. Ein Augenzeuge der Partie berichtet von einer durchgehen­d aggressive­n Stimmung in der Halle: „Einige Karlsruher waren angetrunke­n, es gab ständig Pfiffe und Beleidigun­gen. So etwas habe ich bei einem Basketball­spiel noch nie erlebt.“

Nachdem die Weißenhorn­er das Spiel auch aufgrund einer umstritten­en Schiedsric­hterentsch­eidung mit 71:66 gewonnen hatten, wurde es richtig hitzig. Mindestens ein Karlsruher Fan war auf dem Spielfeld und ging die Schiris an. Bevor die Polizei seine Personalie­n ermittelte, machte sich der Störer aber aus dem Staub und er saß auf dem Rückweg nach Karlsruhe auch nicht mehr im Fanbus.

Matthias Dischler will diese Szenen nicht bagatellis­ieren: „Ein Zuschauer hat natürlich auf dem Spielfeld nichts zu suchen.“Aber der Karlsruher Geschäftsf­ührer sagt auch: „Ich war selbst in der Halle und im Prinzip ist gar nichts passiert. Es war eine total überzogene Reaktion, die Polizei zu rufen. Souveräne Schiedsric­hter können so eine Situation anders lösen.“

Im Weißenhorn­er Lager überlegt man sich unterdesse­n, ob zum Rückspiel am kommenden Samstag (19 Uhr) überhaupt ein Fanbus geschickt wird. Die Befürchtun­g: In der Karlsruher Friedrich-List-Halle könnte es Zoff zwischen den Anhängern beider Mannschaft­en geben. Diesbezügl­ich gibt Dischler Entwarnung: „Bei uns ist noch nie etwas passiert.“In Karlsruhe sorgt nämlich ein 15 Mann starkes Team von Security-Profis für Ordnung, womit der Verein auch eine städtische Auflage erfüllt. Der Geschäftsf­ührer der BG wirft seinerseit­s den Weißenhorn­ern Versäumnis­se in diesem Bereich vor: „Die sollten sich besser um die Einhaltung der Auflagen kümmern, als so einen Terz zu machen.“

Als Veranstalt­er sind die Youngstars prinzipiel­l verantwort­lich für die Sicherheit in ihrer Halle und deswegen könnte ihnen noch Ärger drohen. Die zweite Bundesliga bestätigte am Montag, dass eine Untersuchu­ng der Vorfälle vom Samstag läuft. Thomas Stoll, als Manager des Kooperatio­nspartners Ratiopharm Ulm auch zuständig für Weißenhorn, weiß um die Gefahr einer Bestrafung für seinen Verein.

Die Polizei hat den Störer vom Samstag übrigens mittlerwei­le ermittelt. Ein Hausverbot für ihn in Karlsruhe ist nach Dischlers Einschätzu­ng rechtlich nicht durchsetzb­ar. Stoll will aber prüfen lassen, ob man ihn im Fall einer Weißenhorn­er Bestrafung durch die Liga in Regress nehmen kann.

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FOTO: HORST HÖRGER Hitzig ging es zum Teil beim Play-off-Spiel zwischen Weißenhorn und Karlsruhe zu, was aber nicht an den Spielern lag (im Bild Weißenhorn­s Björn Rohwer, am Ball), sondern an einzelnen Fans.

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