Ehinger CDU nimmt Wahlkampf ins Visier
Mitgliederversammlung des Stadtverbandes bestätigt die Führungsspitze der Partei
EHINGEN - Der Fokus des Stadtverbandes der CDU Ehingen ist dieses Jahr ganz klar auf die Bundestagswahlen im September gerichtet. „Wir haben einen guten Beitrag zu den Landtagswahlen geliefert und hier im Wahlkreis das beste Ergebnis landesweit erzielt“, sagte Manfred Nothacker, der seit zweieinhalb Jahren der CDU-Vorsitzende ist, bei der Mitgliederversammlung. Er sagte aber auch, dass es trotzdem große Stimmenverluste gegeben hat.
541 Mitglieder zählt der Stadtverband aktuell. Erstmals wird am nächsten Samstag der Seniorennachmittag der CDU im Frühjahr stattfinden. Die Frauenunion hat, so ihre Vorsitzende Jutta Uhl, 150 Mitglieder und ist maßgeblich für die Gestaltung dieses Seniorennachmittags so wie für das Kinderferienprogramm zuständig. Die Junge Union mit Claudia Wiese an der Spitze hat 82 Mitglieder und ein stark verjüngtes Vorstandsteam.
Bei der Seniorenunion, beklagte der Vorsitzende Rüdiger Rombach, dass sich niemand bereiterklärt, Verantwortung zu übernehmen. Wenn Rombach sein Amt im November abgibt, ist bislang noch kein Nachfolger in Sicht, auch der Kreisverband der Seniorenunion ist derzeit ohne Führung. Ehrengäste bei der Mitgliederversammlung waren die Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer und der Landtagsabgeordnete Manuel Hagel. Hagel sprach von der bedarfsgerechten Kinderbetreuung im Stadtgebiet Ehingen und vom Internetausbau, in den 6,5 Millionen Euro in Ehingen investiert werden sollen.
Ronja Kemmer riet ihren Parteigenossen angesichts des MartinSchulz-Hypes der SPD gelassen zu bleiben und sprach von einem polarisierenden Wahlkampf zwischen der Union und dem linksgerichteten Lager. „So eine Politik wie in Berlin wollen wir nicht“, sagte sie, „wir brauchen auch keine Diskussion über die Agenda 2010, sondern eine über 2020 oder 2025. Wir müssen uns auf die Themen konzentrieren, die uns ausmachen“, forderte sie ihre Parteifreunde auf.
Anton Haid, Urgestein der Ehinger CDU, lobte Ronja Kemmer für ihre Präsenz im Wahlkreis, „wir haben noch nie eine Abgeordnete gehabt, die so präsent war“, sagte Haid. Er bat ebenso Ronja Kemmer um eine Stellungnahme zur doppelten Staatsbürgerschaft wie auch seinen Parteifreund Alper Güngör. Ronja Kemmer bezeichnete sie als Integrationshindernis. Güngor sagte, er fühle sich durch und durch deutsch, er sei der falsche Ansprechpartner, er sei Reserveoffizier der Bundeswehr und hat in seinem Umfeld niemanden mehr mit einem türkischen Pass. „Ich bin kein Biodeutscher, aber Deutscher“, betonte Güngör. Die Entscheidung der Türken für eine Machterweiterung von Erdogan bedauerte er.
Bei den Wahlen, vom Kreisverbandsvorsitzenden Paul Glökler geleitet, wurde der Vorstand des Stadtverbandes mit Manfred Nothacker an der Spitze bestätigt, seine Stellvertreter sind Sebastian Wolf und Claudia Wiese, Kassiererin ist Margit Leonhardt und Pressesprecher Thomas Schreiner. Kay Kratzer ist Internetbeauftragter und Hans Aierstok Schriftführer. Als Beisitzer für die Stadt Ehingen gewählt wurden Peter Banderitsch, Alper Güngör, Manuela Puseljic, Julian Reichle, Rüdiger Sonnenstädt, Matthias Tries und Heinz Wiese; für die Ehinger Alb und Kirchen Peter Baier, Wolfgang Kopp und Alfred Schrode; für die Pfarrei Paul Guter Junior und Noah Bachner; für Rißtissen Johanna Gräfin von Staufenberg und Martin Wurm; für Gamerschwang Otto Gräter.