Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Untiefen einer schwäbisch­en Ehe

„Kächeles“sorgen bei der Einweihung des Grötzinger Farrenstal­ls für Lacher

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GRÖTZINGEN (kö) - Alles roch noch nach frischer Farbe beim ComedyAben­d mit dem Duo „Kächeles“anlässlich der Einweihung des Grötzinger Farrenstal­ls nach dem Umbau. „Schön ist es geworden“, waren sich die Besucher im ausverkauf­ten Saal einig und freuten sich auf einen lustigen Abend mit den „Kächeles“, einem urschwäbis­chen Ehepaar wie es typischer nicht sein kann.

„Es passt, dass eine Frau die ersten Worte spricht“, legte Käthe Kächele (Ute Landenberg­er) los und hörte auch so bald nicht wieder auf. Ihr Göttergatt­e Karl-Eugen (Michael Willkommen) fehlte noch, er musste noch Jogginghos­e, passendes graues Unterhemd und Hosenträge­r richten. „Wenn der nicht gleich kommt, hat der keine schöne Stunde mehr“, drohte Käthe, man glaubte ihr aufs Wort.

„I muss mal mit dir schwätza“, kündigte Käthe an, jeder Mann wusste, nun ging es richtig zur Sache, denn wenn eine Frau so etwas sagt, kommt selten etwas Gutes nach. Karl-Eugen war sich zwar sicher, dass in 30 Jahren Ehe alles geschwätzt sei, aber diese 30 Jahre waren gerade das aktuelle Problem. Er hatte den runden Hochzeitst­ag vergessen. Käthe lief zu Hochform auf und holte alles ans Tageslicht, was sich bei ihr so aufgestaut hatte. Da war der Keller, den er nicht aufräumen konnte, weil Freund Dieter vorbeikam. Dass bei der Herrenpart­y im Keller nicht nur Käthes Holundersi­rup auslief und das ausgerechn­et auf ihre beste noch ungebügelt­e Seidenblus­e, war eins seiner Vergehen. „Ein wüschtes Weib ist der beste Zaun ums Haus“, stellte KarlEugen fest. „Gefällt sie dir“, fragte er einen Zuschauer in der ersten Reihe, „wenn sie dir gefällt, kriegst du sie mit“. Natürlich durften auch deftige Hinweise auf das ausgedünnt­e Liebeslebe­n der Kächeles nicht fehlen. Heidi Klum, WhatsApp-Nachrichte­n – alles lieferte Stoff für die ehelichen Wortschlac­hten, ihre Umtriebigk­eit ebenso wie sein Hang zur Horizontal­en auf dem Sofa. Miteinande­r ging es nicht so richtig, aber missen mochten sie den Partner oder besser ehelichen Gegner doch auch auf keinen Fall.

Mit seinen Pointen, der Situations­komik, seinen Gags und Witzen am laufenden Band sorgte das schwäbisch­e Duo dafür, dass im Farrenstal­l bei den Zuschauern vor Lachen kein Auge trocken blieb.

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SZ-FOTO: KÖ Szenen einer schwäbisch­en Ehe mit den „Kächeles“.

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