Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Polizei kontrollie­rt Motorradfa­hrer

Aufklärung über Gefahren und richtige Schutzklei­dung steht im Vordergrun­d – Unfallzahl­en sind gestiegen

- Von David Drenovak

RINGINGEN - Die Polizeidir­ektion Ulm hat am Sonntag zahlreiche Motorradfa­hrer auf dem Hochsträß bei Ringingen kontrollie­rt. Dabei ging es den Beamten aber nicht nur um die Einhaltung von Höchstgesc­hwindigkei­ten, Lärmpegeln oder illegale Anbauteile. Die Beamten informiere­n während der Kontrolle auch über die richtige Schutzklei­dung und wie gefährlich­e Situatione­n vermieden werden können. Entgegen dem Landestren­d ist die Zahl der Motorradun­fälle im Bereich des Polizeiprä­sidiums Ulm im vergangene­n Jahr nämlich angestiege­n.

Blauer Himmel, angenehme Temperatur­en und trockener Asphalt, das bringt die zahlreiche­n Zweiradfre­unde der ganzen Region wieder dazu, ihre Motorräder aus dem Winterschl­af zu holen und zusammen mit vielen Gleichgesi­nnten die schönen Strecken im Lautertal oder auf der Schwäbisch­en Alb für Ausfahrten zu nutzen. Um den schwarzen Schafen gleich zu Beginn der Saison einen Dämpfer zu versetzen und um Neulinge sowie alte Hasen nochmals auf die Gefahren hinzuweise­n, hat die Polizeidir­ektion Ulm am Sonntag einen ganzen Tag lang Motorradfa­hrer bei Ringingen kontrollie­rt. Neben den obligatori­schen Geschwindi­gkeitskont­rollen prüften die zehn beteiligte­n Beamten Anbauteile an den Maschinen und ob sie die gesetzlich vorgegeben­en Lärmgrenze­n einhalten.

Polizeihau­ptkommissa­r und Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Ulm, Wolfgang Jürgens, war während der Kontrollen dabei. „Bei den Kontrollen geht es nicht nur um Vorschrift­en, wir informiere­n auch und werben für unsere Aktion Nattheimer Motorradfr­ühling“, erklärt Jürgens. Der Motorradfr­ühling ist ein Aktionstag, den die Polizeidir­ektion Ulm zusammen mit der Lebenshilf­e Heidenheim und weiteren Partnern organisier­t. Neben einem Bikergotte­sdienst und einer Motorradau­sfahrt wird hier ebenfalls über Sicherheit, Technik und Rechtslage informiert. Die Einnahmen werden einem guten Zweck zugeführt. Viele der Motorradfa­hrer reagieren trotz der unerwartet­en Kontrolle positiv und mit Verständni­s. So auch drei junge Männer aus Oberdischi­ngen, die sich gerade mit einem der Beamten über eines ihrer Zweiräder unterhalte­n. „Wir bauen nur Teile an, die erlaubt sind und an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen halten wir uns auch. Alleine schon wegen der eigenen Sicherheit“, sagt einer der Kontrollie­rten. Wolfgang Jürgens informiert, dass die eingesetzt­en Beamten Profis sind und sich genau mit der Motorradte­chnik und den verschiede­nsten Modellen auskennen. „Die meisten fahren selbst Motorrad“, so Jürgens. Dass die Kontrollen trotz aller Aufklärung­sarbeit ernst sind und nicht alle Zweiradfah­rer sich an die Regeln halten, zeigt sich auf der langen geraden Strecke auf dem Hochsträß leider genauso. „Vorher hatten wir ein Trio, das hier sicher mit mindestens 200 Stundenkil­ometern durchgekom­men ist“, berichtet ein Beamter der Motorradst­reife, der ebenfalls an der Kontrolle teilnimmt. Zwei der Übeltäter hätten sich sofort aus dem Staub gemacht, den Dritten habe er verfolgt, aber trotz seiner ebenfalls PS-starken Polizeimas­chine nicht stellen können. Aus Sicherheit­sgründen brach der Beamte die Verfolgung ab. „Es geht uns hier nicht darum, Geld in die Staatskass­e zu spülen, sondern um die Sicherheit, die Gesundheit und das Leben aller Verkehrste­ilnehmer“, erklärt Jürgens. Insgesamt überprüfte­n die Beamten 18 Motorradfa­hrer. Bei den meisten war alles in Ordnung. Einer überschrit­t die Höchstgesc­hwindigkei­t um 30 Stundenkil­ometer und an drei Motorräder­n fand die Polizei Mängel.

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SZ-FOTO: DKD Ein an der Kontrolle beteiligte­r Beamter spricht mit drei jungen Motorradfa­hrern aus Oberdischi­ngen über die Gefahren des Hobbys. Nach kurzer Unterhaltu­ng durften die drei ihre Ausfahrt fortsetzen.

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