Polizei kontrolliert Motorradfahrer
Aufklärung über Gefahren und richtige Schutzkleidung steht im Vordergrund – Unfallzahlen sind gestiegen
RINGINGEN - Die Polizeidirektion Ulm hat am Sonntag zahlreiche Motorradfahrer auf dem Hochsträß bei Ringingen kontrolliert. Dabei ging es den Beamten aber nicht nur um die Einhaltung von Höchstgeschwindigkeiten, Lärmpegeln oder illegale Anbauteile. Die Beamten informieren während der Kontrolle auch über die richtige Schutzkleidung und wie gefährliche Situationen vermieden werden können. Entgegen dem Landestrend ist die Zahl der Motorradunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm im vergangenen Jahr nämlich angestiegen.
Blauer Himmel, angenehme Temperaturen und trockener Asphalt, das bringt die zahlreichen Zweiradfreunde der ganzen Region wieder dazu, ihre Motorräder aus dem Winterschlaf zu holen und zusammen mit vielen Gleichgesinnten die schönen Strecken im Lautertal oder auf der Schwäbischen Alb für Ausfahrten zu nutzen. Um den schwarzen Schafen gleich zu Beginn der Saison einen Dämpfer zu versetzen und um Neulinge sowie alte Hasen nochmals auf die Gefahren hinzuweisen, hat die Polizeidirektion Ulm am Sonntag einen ganzen Tag lang Motorradfahrer bei Ringingen kontrolliert. Neben den obligatorischen Geschwindigkeitskontrollen prüften die zehn beteiligten Beamten Anbauteile an den Maschinen und ob sie die gesetzlich vorgegebenen Lärmgrenzen einhalten.
Polizeihauptkommissar und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ulm, Wolfgang Jürgens, war während der Kontrollen dabei. „Bei den Kontrollen geht es nicht nur um Vorschriften, wir informieren auch und werben für unsere Aktion Nattheimer Motorradfrühling“, erklärt Jürgens. Der Motorradfrühling ist ein Aktionstag, den die Polizeidirektion Ulm zusammen mit der Lebenshilfe Heidenheim und weiteren Partnern organisiert. Neben einem Bikergottesdienst und einer Motorradausfahrt wird hier ebenfalls über Sicherheit, Technik und Rechtslage informiert. Die Einnahmen werden einem guten Zweck zugeführt. Viele der Motorradfahrer reagieren trotz der unerwarteten Kontrolle positiv und mit Verständnis. So auch drei junge Männer aus Oberdischingen, die sich gerade mit einem der Beamten über eines ihrer Zweiräder unterhalten. „Wir bauen nur Teile an, die erlaubt sind und an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten wir uns auch. Alleine schon wegen der eigenen Sicherheit“, sagt einer der Kontrollierten. Wolfgang Jürgens informiert, dass die eingesetzten Beamten Profis sind und sich genau mit der Motorradtechnik und den verschiedensten Modellen auskennen. „Die meisten fahren selbst Motorrad“, so Jürgens. Dass die Kontrollen trotz aller Aufklärungsarbeit ernst sind und nicht alle Zweiradfahrer sich an die Regeln halten, zeigt sich auf der langen geraden Strecke auf dem Hochsträß leider genauso. „Vorher hatten wir ein Trio, das hier sicher mit mindestens 200 Stundenkilometern durchgekommen ist“, berichtet ein Beamter der Motorradstreife, der ebenfalls an der Kontrolle teilnimmt. Zwei der Übeltäter hätten sich sofort aus dem Staub gemacht, den Dritten habe er verfolgt, aber trotz seiner ebenfalls PS-starken Polizeimaschine nicht stellen können. Aus Sicherheitsgründen brach der Beamte die Verfolgung ab. „Es geht uns hier nicht darum, Geld in die Staatskasse zu spülen, sondern um die Sicherheit, die Gesundheit und das Leben aller Verkehrsteilnehmer“, erklärt Jürgens. Insgesamt überprüften die Beamten 18 Motorradfahrer. Bei den meisten war alles in Ordnung. Einer überschritt die Höchstgeschwindigkeit um 30 Stundenkilometer und an drei Motorrädern fand die Polizei Mängel.