Kaufmann will Stahlbau Eggert erweitern
Unternehmer investiert rund 1,3 Millionen Euro in Modernisierung der Oberstadioner Firma
OBERSTADION - Seit genau 25 Jahren ist Günther Kaufmann inzwischen selbstständiger Unternehmer. Stillstand ist für den 52-Jährigen in all den Jahren nicht denkbar gewesen. Das gilt nicht nur für den Handwerksmeister selbst, sondern auch für seine Unternehmen. Deshalb investiert Kaufmann jetzt in seinen Betrieb Stahlbau Eggert in Oberstadion und erweitert die Produktionshalle, um eine hochmoderne Maschine anschaffen zu können.
Vor fünf Jahren hat Günther Kaufmann das Unternehmen Stahlbau Eggert übernommen. Aus Altersgründen musste der damalige Eigentümer die Firma abgeben. „Weil ich mit meinem Holzbauunternehmen schon damals mit Eggert zusammengearbeitet haben, habe ich mich entschlossen, diesen Schritt zu gehen“, sagt Günther Kaufmann heute. 2012 hat er deshalb auch Kaufmannbau an seinen Sohn Peter übergeben.
„Als wir das Unternehmen damals übernommen haben, war es auf dem Stand der 70er-Jahre“, so der Unternehmer. Obwohl in den vergangenen Jahren bereits rund eine Dreiviertelmillion Euro in Autokrane und verschiedenen andere Maschinen gesteckt wurden und sich Günther Kaufmann von unrentablen Zweigen getrennt hat, so dass Stahlbau Eggert sich heute auf das Errichten von schlüsselfertigen Hallen und die Zulieferung für andere Unternehmen spezialisiert hat, sei die Firma immer noch nicht völlig zukunftsfähig.
Das soll sich mit der Investition jetzt ändern. Für rund 1,3 Millionen Euro will Kaufmann das Stahlbauunternehmen erweitern und modernisieren. Dafür wird die bestehende Produktionshalle deutlich verlängert. „Hier stellen wir eine hochmoderne Säge-Bohr-Anlage auf, mit der Stahlträger genau für die jeweiligen Projekte zugeschnitten, gefräst und gebohrt werden können“, erklärt der Unternehmer. Das passiert aktuell noch von Hand.
In die neue Halle wird zudem eine Filiale von Dachbau Mühlen einziehen, das Kaufmanns Sohn Maximilian betreibt. „Der Hauptstandort bleibt in Ehingen, weil dort die Flächen für die Produktion aber zu klein werden, zieht ein Teil nach Oberstadion“, erklärt Kaufmann. Läuft alles nach Plan, soll bereits Anfang des kommenden Jahres in der neuen Halle produziert werden.
Angefangen hat Günther Kaufmann vor 25 Jahren mit einer eigenen kleinen Zimmerei in einem landwirtschaftlichen Gebäude in Emerkingen. Auch heute noch lebt er in der Gemeinde. „Schon nach wenigen Jahren ist der Standort aber zu klein gewesen, weil mir damals in Emerkingen keine Gewerbefläche angeboten werden konnte, bin ich nach Oberstadion gekommen“, erinnert sich der 52-Jährige.
1997 begann die Produktion bei Kaufmannbau in Oberstadion als konventionelles Holzbau-Unternehmen. „1999 habe ich dann erkannt, dass ich mit eigenen Produkten deutlich mehr erreichen kann“, sagt Günther Kaufmann und so begann die Entwicklung der Dübelholzhäuser.
25 Jahre ist Günther Kaufmann, der sowohl Zimmerermeister auch Dachdeckermeister ist, jetzt selbstständig. Trotz seiner jahrzenhtelangen Erfahrung bildet er sich auch heute noch stetig weiter. „Ich habe vergangenes Jahr die Weiterbildung zum Restaurator gemacht und bin auch als Energieberater und Passivhausplaner ausgebildet.“Seine große Leidenschaft ist die Sanierung alter Häuser, um sie auf den Stand von modernen Neubauten zu bringen. Günther Kaufmann kann sich vorstellen, diesem Hobby in einigen Jahren sogar noch mehr Zeit einzuräumen.