Erbacher Rat bestätigt Kommandanten
Abteilungswehren haben gewählt – Bebauungsplan für Radargelände soll jetzt zügig kommen
ERBACH - Der Gemeinderat Erbach hat in seiner Sitzung am Montagabend die neu gewählten Abteilungskommandanten und deren Stellvertreter bestätigt. Zudem hat sich das Gremium erneut mit dem Bebauungsplan für die Radar-Test-Anlage am östlichen Ortsrand beschäftigt. Nach rund fünf Jahren Verhandlungen und Diskussionen soll das Projekt jetzt zügig zum Abschluss kommen.
Eine gute Nachricht für die Feuerwehr verkündete Bürgermeister Achim Gaus gleich zu Beginn der Sitzung. Wie bereits in der im vergangenen Jahr verabschiedeten Feuerwehrkonzeption festgehalten, schafft die Verwaltung eine 50-Prozent-Stelle für einen hauptamtlichen Gerätewart. „Wir haben den Posten bereits im Stellenplan 2017 behandelt. Damals haben wir Sie noch nicht aufgenommen, weil uns einige Rahmenbedingungen noch gefehlt haben“, erläuterte Bürgermeister Achim Gaus.
Im Anschluss verabschiedete dieser die scheidenden Abteilungskommandanten mit einem kleinen Präsent. Ferner ernannte er nach Zustimmung des Rates deren Nachfolger. Während Gaus den meist neu gewählten Amtsträgern gratulierte, war festzustellen, dass sich die Führungsriege deutlich verjüngt. Bei der Abteilungswehr in Bach hält künftig Max Enderle das Zepter in der Hand. Seine Stellvertreter sind Gaudens Grether und Marco Nieß. In Erbach wird Uwe Steinle neuer Abteilungskommandant und wird von Thorsten Schmutz und Kai Krämer unterstützt. In Ersingen übernimmt ebenfalls die jüngere Generation. Stefan Bayer wird Kommandant, seine Stellvertreter sind Maximilian Seidel und Johannes Greiff. In Dellmensingen ist Anton Kögel wiedergewählt worden. Ihm zur Seite stehen Gerolf Hepp und Jan Simon Völk.
Bauleitplanverfahren für Radargelände startet
Eine schon beinahe unendliche Geschichte will die Stadt Erbach doch noch zu einem guten Abschluss bringen. Bereits seit mehr als fünf Jahren versucht die Gemeinde für das Gelände der Radar-Test-Anlage am östlichen Ortsrand einen Bebauungsplan festzulegen. Eigentumswechsel und eine zähe Salamitaktik des ansässigen Unternehmens haben das 2012 begonnene Projekt bis heute in die Länge gezogen. Generell befürwortet die Stadt den Erhalt der Einrichtung und der dortigen Arbeitsplätze. Andererseits ist ein weiterer Ausbau der Anlage nicht gewünscht. Uwe Gerstlauer, stellvertretender Hauptamtsleiter, führte die Ratsmitglieder zusammen mit dem verantwortlichen Stadtplaner Erwin Zint ins Thema ein. Die Anlage auf dem Gelände sei, egal ob der Eigentümer nun EADS, Cassidian oder Airbus geheißen habe, sukzessiv erweitert worden. Als sich die Bauanträge häuften, habe der Gemeinderat beschlossen einen Bebauungsplan festzulegen. Dieser regelt die Anzahl der Gebäude, deren Höhe und auf welchen Flächen mobile Radaranlagen, beispielsweise der Bundeswehr betrieben werden dürfen. Zusätzlich soll in einem städtebaulichen Vertrag geregelt werden, dass maximal fünf Radaranlagen gleichzeitig betrieben werden dürfen (neun oder zehn wären möglich). Ulrich Eberle (FWV) meldete Bedenken an, dass das Unternehmen das Verfahren erneut in die Länge ziehen könnte. „Können wir das Verfahren abkürzen, dass wir nicht wieder fünf Jahre im rechtsfreien Raum dümpeln?“, fragte Eberle. Gerstlauer antwortete ihm, dass wenn Behördengänge und Öffentlichkeitsbeteiligung durch seien, könne der Rat sofort einen Satzungsbeschluss fällen. Von Behörden und Bürgern erwartet Gerstlauer keine großen Einwände mehr.