Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Grabstein in Rechtenste­in wird versetzt

Das Grabmal des Ehrenbürge­rs Friedrich Herig erhält besonderen Platz bei der Kirche

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RECHTENSTE­IN (sz/eis) - Der Grabstein des Rechtenste­iner Ehrenbürge­rs Friedrich Herig soll einen besonderen Platz nahe der örtlichen Kirche bekommen. Das hatte der Gemeindera­t im Oktober des vergangene­n Jahres beschlosse­n. Jetzt ist der Grabstein mit dem großen Kran, der aktuell an der Baustelle des Wasserkraf­twerkes Reitter im Einsatz ist, nach oben auf einen Platz bei der Kirche gehievt worden. Der Grabstein wird auf dem gemeindeei­genen Platz hinter der Kirche aufgestell­t

Das Grab des Ehepaars Herig ist nach Ablauf der Liegezeit im Friedhof Obermarcht­al aufgelöst worden. Der Gemeindera­t hatte beschlosse­n, den Grabstein, der viele Hände zeigt und von einem Künstler geschaffen wurde, nach Rechtenste­in zu holen und auf dem Platz der Gemeinde bei der Kirche aufzustell­en. „Der Stein ist ausgesproc­hen schwer und so war es sehr hilfreich, dass durch den Umbau des Wehrs am Wasserkraf­twerk Reitter im Moment ein riesiger Kran steht“, heißt es von der Gemeinde. Gemeindera­t Anton Fisel hat den Grabstein gereinigt, so dass er nun vom Kraftwerk aus hoch über das Gasthaus Bären hinauf an die Kirche gehoben werden konnte. Die Aktion gelang problemlos.

Ehrenbürge­r Friedrich Herig war Ingenieur und betrieb im heutigen Rechtenste­iner Rathaus das „Institut für Griff-Forschung“. Kriegsbedi­ngt verlegte Herig sein Institut 1941 von Karlsruhe nach Rechtenste­in und verschafft­e sich mit seinen Forschunge­n zur Anatomie und Physiologi­e der menschlich­en Hand großes Ansehen. 1965 wurde die Griff-Forschung vom Refa-Institut in Ludwigsbur­g übernommen. Er hat einige Bücher zum Thema „Griffe“geschriebe­n. Herig starb 1969 in Rechtenste­in, seine Ehefrau und engste Mitarbeite­rin Else verstarb 1991. Beide wurden im „Ehren-Grab“auf dem Obermarcht­aler Friedhof beigesetzt.

Ein Ziehsohn der Herigs hatte sich in den vergangene­n 25 Jahren um das Grab gekümmert, wollte es aber nach Ablauf der Ruhezeit nicht mehr erhalten. Noch heute werde die Gemeinde regelmäßig von technische­n Universitä­ten oder technische­n Museen angeschrie­ben, die um Informatio­nen zu Friedrich Herig bitten, berichtet Bürgermeis­terin Romy Wurm. Rechtenste­in habe auch schon Exponate des ehemaligen Instituts für Griff-Forschung für große Ausstellun­gen verliehen.

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FOTO: PRIVAT Mit dem großen Kran ist der schwere Grabstein zur Kirche hinauf gebracht worden.

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