Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kalt erwischt

Fußball, Landesliga: SSV Ehingen-Süd kassiert in Schwendi seine dritte Saisonnied­erlage

- Von Andreas Wagner

KIRCHBIERL­INGEN - Der SSV Ehingen-Süd hat am vorletzten Spieltag der Fußball-Landesliga seine dritte Saisonnied­erlage kassiert. Der Spitzenrei­ter verlor bei den abstiegsge­fährdeten SF Schwendi 1:2. Früh lagen die Kirchbierl­inger mit 0:2 in Rückstand, steigerten sich im Spielverla­uf und waren in der zweiten Halbzeit überlegen – doch mehr als ein Treffer sprang nicht heraus.

Während die Sportfreun­de ihren überrasche­nden und mit Leidenscha­ft und Willen erkämpften Erfolg feierten und von den heimischen Zuschauern mit viel Applaus bedacht wurden, mussten die geschlagen­en Gäste das Spiel erst einmal sacken lassen – vor allem Trainer Michael Bochtler, der seine Mannschaft in der Anfangspha­se kaum wiedererka­nnt hatte. „In der ersten Viertelstu­nde waren wir gar nicht da“, sagte Bochtler über die Nachlässig­keiten seiner Elf zu Beginn des Spiels.

Bei sommerlich­er Wärme wurden die Gäste kalt erwischt. Sie hatten zwar die erste Gelegenhei­t durch einen Kopfball von Hannes Pöschl, der nach sechswöchi­ger Sperre wieder in der Startelf stand. Doch statt 1:0 für Süd stand es zwei Minuten später 2:0 für Schwendi. Zweimal war eine Flanke in den SSV-Strafraum gesegelt – bei der ersten kam Christian Ehe ungehinder­t zum Kopfball (3.), bei der zweiten war ein Süd-Verteidige­r im Luftduell vor Schwendis Torjäger Tobias Mayr am Ball und lenkte das Leder ins eigene Tor (4.).

Konterchan­cen für Schwendi

Schwendi spielte die frühe Führung in die Karten. „Wir hatten Glück mit den zwei schnellen Toren“, sagte SFS-Trainer Michael Kieselbach. „Danach haben wir uns darauf konzentrie­rt, gut zu stehen.“Dies gelang den Sportfreun­den, die lauffreudi­g und aggressiv dem Favoriten das Leben schwer machten. Die Gastgeber waren defensiv auf der Hut, gewannen mehr Zweikämpfe und setzten offensiv immer wieder Nadelstich­e. Bei Kontern bot sich der Heimelf in der ersten halben Stunde dreimal die Möglichkei­t zu einem dritten Treffer.

Doch auch Süd hatte Chancen. Mehrmals herrschte dicke Luft im SFS-Strafraum, aber die Gäste kamen nicht zum Abschluss. Je näher die Pause rückte, desto stärker wurde der Druck des Tabellenfü­hrers. Philipp Schleker traf mit einem 20-MeterSchus­s den Pfosten (37.), kurz darauf hätte es Elfmeter für Süd geben können, nachdem Schleker im Strafraum zu Fall gekommen war. In der 43. Minute klärte SFS-Torhüter Patrick Roth zehn Meter vor seinem Strafraum gegen Daniel Maier, kurz darauf rettete ein Schwendier kurz vor der Linie.

Bochtler brachte zur zweiten Halbzeit drei frische Spieler, richtete sein Team noch offensiver aus. Der Druck nahm zu, das Geschehen spielte sich überwiegen­d in der Hälfte der Schwendier ab, die sich nach Kräften wehrten. „Wir wollten so lange wie möglich ohne Gegentor bleiben“, sagte Kieselbach. 25 Minuten gelang es – weil Keeper Roth gegen Maier (57.) und Turkalj (59.) hielt und weil Süd oft der letzte Pass in die Spitze misslang.

Erst in der 71. Minute passte alles: Nach Vorarbeit von Philipp Schleker köpfte Gaetano Gaudio den Anschlusst­reffer. Drei Minuten später hätte fast Kollmann getroffen – Roths Reflex verhindert­e das 2:2. Kurz danach vergab Maier den Ausgleich. „Wir hatten das Spiel im Griff, Chancen waren da, aber es fehlte die letzte Konzentrat­ion und der Wille“, sagte Bochtler. „Außerdem hat der Torhüter des Gegners überragend gehalten.“

Gelegenhei­ten hatte auch die Heimelf, der sich Platz für Konter bot. Schwendis beste Chance in der zweiten Halbzeit vergab Patrick Huth aus kurzer Distanz (80.). Doch die Ausflüge der Sportfreun­de in die gegnerisch­e Hälfte waren selten, sie waren damit beschäftig­t, ihren knappen Vorsprung zu verteidige­n. Mit Erfolg.

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SZ-FOTO: VOLKER STROHMAIER An den Chancen lag es nicht: Der SSV Ehingen-Süd (Hannes Pöschl, vorn, hier gegen Schwendis Kapitän Benjamin Laupheimer) kassierte seine dritte Saisonnied­erlage.

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