MV Kirchbierlingen reist um die Welt
Bei der Sommerserenade in Berg geht es multikulturell und musikalisch zu
BERG (kö) - In Berg hat der Musikverein Kirchbierlingen mit seiner Sommerserenade in diesem Jahr Station gemacht. Auf dem Schulhof hatten die Berger Vereine ein wunderschönes sommerliches Ambiente geschaffen, die Schützen sorgten für die Bewirtung der vielen Gäste.
Bislang hatten sich die Musiker für ihre jährliche Serenade immer ein anderes Land zum Thema genommen. In diesem Jahr konnten die Register je eines auswählen und hatten sich passend dazu eingekleidet. „,Blasmusik verbindet’ soll damit gelebt werden“, sagte der Vorsitzende des MV, Reinhold Schick. „Mütterchen Russland“mit dem Komponisten Adelshinov und seinem „Preobrajensky Marsch“hatten die Tenorhörner gewählt und sich die wenig kleidsamen Mützen der russischen Marine aufgesetzt. Auch Dirigent Frank Auchter hatte sich dem Outfit angeschlossen. Jedes Mal, wenn die Tenorhörner zwischendurch einen Wodka zur Stärkung nahmen, riefen sie im Chor „Na sdorovje“. Die Flügelhörner präsentierten sich im Fußballdress der Nationalmannschaft und schwenkten eine große deutsche Flagge, ihre gewählte Musik: „Von Freund zu Freund“von Martin Scharnagl.
„Good evening, ladies and gentlemen, we make the evening great again“, kündigte Moderator Linus Betz mit Donald Trumps Perücke an. Das Posaunenregister schwitzte ebenfalls unter den gelben Haaren oder hatte den Hut von Uncle Sam gewählt – gespielt haben die Musiker goldene Hits des bekanntesten amerikanischen Trompeters Herb Alpert. Eine lecker belegte Pizza auf dem Kopf trugen die Schlagzeuger, ihre Wahl fiel auf Pop-Klassiker aus Italien und lieb gewordene Ohrwürmer wie „Azzuro“klangen an. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schunkeln sie noch heute“, kommentierte Betz den von den Saxofonisten gewählten Märchenwalzer des Tschechen Metodej Prajka. Für unzählige Western hat Ennio Morricone die Filmmusik komponiert. Kultwestern ohne seine Musik gibt es nicht, hatten die Trompeter beschlossen, man hörte förmlich die Pferdehufe über die Prärie galoppieren. Das Klarinettenregister schwitzte in kuscheligen weißen Bademänteln, wieso fragten sich die Zuhörer. Ein Blick ins Programm erklärte es: Musik von Udo Jürgens war ihre Wahl. „Aber bitte mit Sahne“forderte Betz. Der Wunsch wurde ihm erfüllt. Natürlich durfte auch das „ehrenwerte Haus“sowie „Mit 66 Jahren“nicht fehlen. Noch ein Trip nach Osteuropa mit dem „Danubia Marsch“, gewählt von den Waldhörnern und schon war für das Publikum die Serenade viel zu früh zu Ende, zumindest der offizielle Teil. Aber natürlich hatten Frank Auchter und seine Musiker noch die eine oder andere Zugabe im Reisegepäck. Schließlich hatten auch die Tubisten, Flöten und Oboen ihre Wahl noch nicht präsentiert. Böhmisch-mährisch klang die Serenade aus. Stürmischer Applaus dankte Frank Auchter und seinen Musikern.