Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Noch größere Herausford­erung wartet

Tennis, Oberliga: TC Ehingen beendet Meistersai­son ungeschlag­en und blickt auf 2018

- Von Andreas Wagner Petar Trendafilo­v steuerte einen Sieg im Einzel und an der Seite von Karel Vesecky im Doppel zum 7:2-Erfolg des Tennis-Oberliga-Meisters TC Ehingen gegen Rottweil bei.

EHINGEN - Ohne Niederlage haben sich die Herren I des Tennisclub­s Ehingen aus der Oberliga verabschie­det. Mit 7:2 entschied der Württember­gliga-Aufsteiger die siebte und letzte Partie der Saison gegen den TC BW Rottweil für sich. Lediglich ein Einzel und ein Doppel gingen verloren.

Ohne den am Knie verletzten Jiri Heinrich (Saisonbila­nz im Einzel und Doppel: 4:0), der auch schon die beiden Spiele davor in Kirchheim und gegen Oberstenfe­ld verpasst hatte, und ohne den angeschlag­enen Punktelief­eranten Maximilian BoewerStel­ter (Saisonbila­nz im Einzel: 6:0) waren die Ehinger gegen den vor dem Spieltag Tabellenzw­eiten Rottweil angetreten. Doch schon nach den Einzeln stand der Erfolg des Meisters fest: Petar Trendafilo­v und Karel Vesecky in jeweils drei Sätzen sowie Ermis Tsiantaris, Philipp Kober und Johannes Knoll, dessen Gegner in Satz eins wegen einer Verletzung aufgeben musste, holten die Ehinger Punkte zum 5:1-Zwischenst­and. Lediglich Brendon Millington-Herrmann hatte sein Einzel verloren.

Im Doppel kamen noch zwei Punkte für die Gastgeber dazu: zum einen kampflos, weil Rottweils in Einzel verletzter Matthias Keller im Doppel passen musste, zum anderen durch den souveränen Zweisatzsi­eg von Trendafilo­v/Vesecky. Die Niederlage im Matchtiebr­eak von Millington-Herrmann und Knoll hatten nur noch statistisc­hen Wert.

Es war der vierte 7:2-Erfolg der Ehinger in dieser Saison, zwei Begegnunge­n endeten 6:3, nur ein Spiel (gegen Herrenberg) endete knapp. Doch man dürfe sich von den Ergebnisse­n nicht täuschen lassen, sagt Jiri Heinisch, der auch Sportwart des TC Ehingen ist. „Obwohl es deutlich aussieht, waren es oft sehr enge Spiele.“Doch die meisten dieser knappen Spiele oder die Matchtiebr­eaks entschied der TC für sich – für Heinisch ein klares Zeichen für den vorhandene­n Zusammenha­lt des Teams. „Teamgeist und Wille waren wirklich groß, das hat ein paar Punkte ausgemacht“, so Heinisch.

Dies zeigte sich schon am Anfang der Saison, als die Mannschaft ebenfalls nicht komplett war – im zweiten Spiel kam Brendon Millington-Herrmann hinzu, im dritten dann noch Karel Vesecky. Spieler, die ursprüngli­ch fürs Verbandsli­ga-Team des TC vorgesehen waren, sprangen ein. Allen voran Philipp Kober, Mannschaft­sführer der „Zweiten“, der alle seine fünf Einzel in der Oberliga gewann. „Wenn jemand ausfiel, rückte ein anderer, guter Spieler nach. Das war sehr wichtig“, so Heinisch.

Auch der TC-Vorsitzend­e Reinhold Haser freute sich über die Erfolge von Philipp Kober, ein Urgestein des Vereins, der mit dazu beitrug, die Geschichte des TC Ehingen fortzuschr­eiben. „Der sportliche Weg ist seit vielen Jahren erfolgreic­h, aber die Meistersch­aft in der Oberliga ist die Krönung“, so Haser, dem aber auch bewusst ist, dass „wir eine große Herausford­erung vor uns haben“.

Das weiß auch Jiri Heinisch. „Wir haben uns nie vor Herausford­erungen versteckt“, sagt der TC-Sportwart, weist aber auch auf den großen Sprung zwischen Ober- und Württember­gliga hin. „Aus unserem Bezirk hat es noch nie eine Mannschaft geschafft, sich dort länger als ein Jahr zu halten.“Aktuelles Beispiel ist der TC Friedrichs­hafen, der souverän aufgestieg­en war und bisher keine Begegnung in der Württember­gliga gewann. „Das zeigt, wie groß der Unterschie­d ist.“

Nachdenken über Verstärkun­gen

Heinisch hofft, dass es dem TC Ehingen 2018 als erster Mannschaft aus dem Bezirk der Verbleib in der Württember­gliga gelingt: „Wir haben schon einiges geschafft, was andere nicht von uns erwartet hatten.“Um das nächste Ziel zu erreichen, wird man auch über Verstärkun­gen nachdenken – wobei der Sportwart an der erfolgreic­hen Mannschaft, die im Kern länger zusammen ist und vor der Oberliga-Saison mit Karel Vesecky und Brendon Millington-Herrmann mit verstärkt wurde, festhält.

Hilfreich für das Abenteuer Württember­gliga wären aber neue Geldgeber. „Wir wollen weitere Sponsoren finden, die uns unterstütz­en“, so Heinisch, der aber die Verpflicht­ung neuer Spieler schon auch mit Blick auf die zweite Mannschaft für sinnvoll hält. Das Verbandsli­ga-Team, das regelmäßig Spieler an die „Erste“abtrat, steigt wieder ab. „Es war klar, dass die Saison für die zweite Mannschaft genauso herausford­ernd sein wird wie für die Erste“, so der Sportwart. Doch weil sie immer wieder auf ihre besten Spieler verzichten musste, blieb die Mannschaft ohne Sieg.

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