Noch größere Herausforderung wartet
Tennis, Oberliga: TC Ehingen beendet Meistersaison ungeschlagen und blickt auf 2018
EHINGEN - Ohne Niederlage haben sich die Herren I des Tennisclubs Ehingen aus der Oberliga verabschiedet. Mit 7:2 entschied der Württembergliga-Aufsteiger die siebte und letzte Partie der Saison gegen den TC BW Rottweil für sich. Lediglich ein Einzel und ein Doppel gingen verloren.
Ohne den am Knie verletzten Jiri Heinrich (Saisonbilanz im Einzel und Doppel: 4:0), der auch schon die beiden Spiele davor in Kirchheim und gegen Oberstenfeld verpasst hatte, und ohne den angeschlagenen Punktelieferanten Maximilian BoewerStelter (Saisonbilanz im Einzel: 6:0) waren die Ehinger gegen den vor dem Spieltag Tabellenzweiten Rottweil angetreten. Doch schon nach den Einzeln stand der Erfolg des Meisters fest: Petar Trendafilov und Karel Vesecky in jeweils drei Sätzen sowie Ermis Tsiantaris, Philipp Kober und Johannes Knoll, dessen Gegner in Satz eins wegen einer Verletzung aufgeben musste, holten die Ehinger Punkte zum 5:1-Zwischenstand. Lediglich Brendon Millington-Herrmann hatte sein Einzel verloren.
Im Doppel kamen noch zwei Punkte für die Gastgeber dazu: zum einen kampflos, weil Rottweils in Einzel verletzter Matthias Keller im Doppel passen musste, zum anderen durch den souveränen Zweisatzsieg von Trendafilov/Vesecky. Die Niederlage im Matchtiebreak von Millington-Herrmann und Knoll hatten nur noch statistischen Wert.
Es war der vierte 7:2-Erfolg der Ehinger in dieser Saison, zwei Begegnungen endeten 6:3, nur ein Spiel (gegen Herrenberg) endete knapp. Doch man dürfe sich von den Ergebnissen nicht täuschen lassen, sagt Jiri Heinisch, der auch Sportwart des TC Ehingen ist. „Obwohl es deutlich aussieht, waren es oft sehr enge Spiele.“Doch die meisten dieser knappen Spiele oder die Matchtiebreaks entschied der TC für sich – für Heinisch ein klares Zeichen für den vorhandenen Zusammenhalt des Teams. „Teamgeist und Wille waren wirklich groß, das hat ein paar Punkte ausgemacht“, so Heinisch.
Dies zeigte sich schon am Anfang der Saison, als die Mannschaft ebenfalls nicht komplett war – im zweiten Spiel kam Brendon Millington-Herrmann hinzu, im dritten dann noch Karel Vesecky. Spieler, die ursprünglich fürs Verbandsliga-Team des TC vorgesehen waren, sprangen ein. Allen voran Philipp Kober, Mannschaftsführer der „Zweiten“, der alle seine fünf Einzel in der Oberliga gewann. „Wenn jemand ausfiel, rückte ein anderer, guter Spieler nach. Das war sehr wichtig“, so Heinisch.
Auch der TC-Vorsitzende Reinhold Haser freute sich über die Erfolge von Philipp Kober, ein Urgestein des Vereins, der mit dazu beitrug, die Geschichte des TC Ehingen fortzuschreiben. „Der sportliche Weg ist seit vielen Jahren erfolgreich, aber die Meisterschaft in der Oberliga ist die Krönung“, so Haser, dem aber auch bewusst ist, dass „wir eine große Herausforderung vor uns haben“.
Das weiß auch Jiri Heinisch. „Wir haben uns nie vor Herausforderungen versteckt“, sagt der TC-Sportwart, weist aber auch auf den großen Sprung zwischen Ober- und Württembergliga hin. „Aus unserem Bezirk hat es noch nie eine Mannschaft geschafft, sich dort länger als ein Jahr zu halten.“Aktuelles Beispiel ist der TC Friedrichshafen, der souverän aufgestiegen war und bisher keine Begegnung in der Württembergliga gewann. „Das zeigt, wie groß der Unterschied ist.“
Nachdenken über Verstärkungen
Heinisch hofft, dass es dem TC Ehingen 2018 als erster Mannschaft aus dem Bezirk der Verbleib in der Württembergliga gelingt: „Wir haben schon einiges geschafft, was andere nicht von uns erwartet hatten.“Um das nächste Ziel zu erreichen, wird man auch über Verstärkungen nachdenken – wobei der Sportwart an der erfolgreichen Mannschaft, die im Kern länger zusammen ist und vor der Oberliga-Saison mit Karel Vesecky und Brendon Millington-Herrmann mit verstärkt wurde, festhält.
Hilfreich für das Abenteuer Württembergliga wären aber neue Geldgeber. „Wir wollen weitere Sponsoren finden, die uns unterstützen“, so Heinisch, der aber die Verpflichtung neuer Spieler schon auch mit Blick auf die zweite Mannschaft für sinnvoll hält. Das Verbandsliga-Team, das regelmäßig Spieler an die „Erste“abtrat, steigt wieder ab. „Es war klar, dass die Saison für die zweite Mannschaft genauso herausfordernd sein wird wie für die Erste“, so der Sportwart. Doch weil sie immer wieder auf ihre besten Spieler verzichten musste, blieb die Mannschaft ohne Sieg.