Der dritte Frühling
Handball, Sparkassen-Cup: TVB Stuttgart tritt mit einigen Routiniers in Ehingen an
EHINGEN - Die erste Teilnahme am Sparkassen-Cup in Ehingen ist für den Handball-Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart alles andere als nach Wunsch verlaufen: Drei teils klare Niederlagen im vergangenen Jahr bedeuteten den letzten Platz. Im zweiten Anlauf am 12./13. August will die Mannschaft von Trainer Markus Baur beim internationalen Turnier in der Längenfeldhalle besser abschneiden.
Im Sommer 2016, als der Bundesligist erstmals in Ehingen mitspielte, lief es beim TVB Stuttgart alles andere als gut: Aufgrund von Verletzungen war die Mannschaft ohnehin nicht in Bestbesetzung angetreten. Und dann fiel am ersten Turniertag auch noch der frühere Nationalspieler Michael Kraus aus.
Wie wichtig der im vergangenen Jahr verpflichtete Kraus für den TVB ist, zeigte sich dann während der zweiten Bundesliga-Saison der Bittenfelder. Das Verletzungspech verfolgte die Mannschaft, die lange um den Verbleib in der höchsten Spielklasse bangen musste. Fünf Punkte aus den letzten drei Spielen gegen Minden, Coburg und Göppingen bannten die Abstiegsgefahr. „Mimi“Kraus fehlte zwar auch am Saisonende, doch hatte der 33-jährige Rückraumspieler zuvor mit 131 Toren in 28 Spielen viel zum am Ende erreichten 14. Platz beigetragen. „Er hat seinen dritten Frühling erlebt und bis zu seiner Verletzung eine überragende Saison gespielt“, sagt Andreas Wax, Sportlicher Leiter des Ehinger Vereins zur Förderung des Handballsports (EVFH), der den SparkassenCup veranstaltet.
Bitter als „Mann der Saison“
Dies gilt auch für Torhüter Johannes Bitter, wie Kraus Mitglied des deutschen Weltmeisterteams 2007 und ebenfalls im Sommer 2016 zum TVB gekommen. Das Fachblatt „Handballwoche“wählte den Hünen zum „Mann der Saison“beim TVB Stuttgart und hob dessen Fähigkeiten nicht nur zwischen den Pfosten, sondern auch als Motivationskünstler innerhalb der Mannschaft hervor. Im Verein war man deshalb froh, dass Bitter seinen Vertrag kürzlich verlängerte und weiter im TVB-Tor stehen wird.
Zu den auffälligsten Spielern der Bittenfelder gehörten in der vergangenen Saison auch der Rückraumwerfer Dominik Weiß, Rechtsaußen Bobby Schagen – der Niederländer war mit 137 Treffern der erfolgreichste Werfer seines Teams – und Michael Schweikardt, der die Mannschaft nach dem Ausfall von Kraus in der Schlussphase der Saison führte. Der Name Schweikardt erinnert daran, dass der in kaum mehr als einem Jahrzehnt von der Oberliga in die Bundesliga aufgestiegene TVB nach wie vor ein Familienbetrieb ist: neben dem Spieler Jürgen Schweikardt bestimmen dessen Bruder Jürgen als Geschäftsführer und Vater Günter als Sportlicher Leiter die Geschicke des Vereins.
Sich in der höchsten Spielklasse festzusetzen, bleibt unverändert das Ziel der Schweikardts. Um nicht auch im dritten Bundesliga-Jahr in den Abstiegskampf verwickelt zu werden, verstärkt sich der TVB mit einigen vielversprechenden Spielern – darunter Stefan Salger, Torjäger des Zweitliga-Absteigers Leutershausen, Torhüter Jonas Maier, der mit Trainer Baur auch bei den Kadetten Schaffhausen zusammenarbeitete, und Max Häfner, Bruder von Nationalspieler Kai Häfner. Dass sich der junge Häfner für Stuttgart entschied, erstaunte manchen – auch Andreas Wax vom „Max Häfner gilt als noch größeres Talent als sein Bruder und hatte viele Angebote.“
Späth kommt zum TVB
Der bekannteste Zugang beim TVB Stuttgart ist aber ein Routinier: Manuel Späth wechselt vom Nachbarn Göppingen in die Landeshauptstadt. Frisch Auf ließ den Kreisläufer ziehen, der nach Worten von Wax aber immer noch „richtig gut ist – nicht nur im Angriff, sondern vor allem auch in der Abwehr“.
Eintrittskarten für den Sparkassen-Cup 2017 am 12./13. August in der Ehinger Längenfeldhalle gibt es über die Internetseite ●» www.sparkasse-ulm-cup.com/ de/tickets