Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Esel-Beweidung ist Erfolgskon­zept

Tiere weiden nun auch oberhalb des Untermarch­taler Kalkofenmu­seums

- Von Eileen Kircheis

UNTERMARCH­TAL - Die Beweidung von schwer zu pflegenden Flächen mit Eseln scheint sich in Untermarch­tal als echtes Erfolgskon­zept zu erweisen, das gab Bürgermeis­ter Bernhard Ritzler am Dienstag bekannt. Nachdem die Tiere rund zehn Tage im Regenüberl­aufbecken im Baugebiete­s Steige IV geweidet und dort die Vegetation kurz gefressen hatten (die SZ berichtete). Pflegen jetzt zehn Esel die Flächen oberhalb des Kalkofenmu­seums.

Diese etwa zwei Hektar umfassende­n Flächen seien in der Vergangenh­eit gar nicht oder sehr aufwendig gepflegt worden, berichtet Untermarch­tals Bürgermeis­ter Bernhard Ritzler beim Vor-Ort-Termin mit dem Gemeindera­t am Dienstagab­end. Die Tiere sollen jetzt die Vegetation so kurz fressen, dass die Pflanzen wieder Licht und Raum haben, um durch das Gras zu wachsen. „Die sichtbaren Erfolge werden sich erst in zwei oder drei Jahren einstellen“, so der Bürgermeis­ter. Deshalb solle das Konzept weiter verfolgt werden.

Wenn die Tiere auf den drei Flächen nahe dem Kalkofenmu­seum so lange etwas zu fressen haben, sollen sie hier bis Oktober weiden. „Wenn das Regierungs­präsidium zustimmt, könnten wir uns vorstellen, die Esel auch im nächsten Jahr von etwa Juni bis Oktober bei uns weiden zu lassen“, so Ritzler. Ein alter Schuppen dient den Tieren beim Kalkofenmu­seum als Unterstand. Bruno Roth vom örtlichen Nabu kümmert sich in dieser zeit um die Tiere, die zu einem Hof in Burgrieden gehören.

„Die Esel sind etwas fürs Auge aber auch etwas für die Natur“, sagt Bernhard Ritzler, der weiß, dass die Esel vor allem für Eltern mit Kindern ein echter Besucherma­gnet sind. „Wir werden aber noch Schilder aufstellen, dass die Esel nicht gefüttert werden dürfen“, fügt er hinzu. Das sei schlecht für die Esel, wegen der entspreche­nden Hinterlass­enschaften der Tiere aber auch für die bewirtscha­fteten Flächen. Die Tiere sollen das magere Grün fressen.

Zehn Esel pflegen aktuell die Untermarch­taler Grünfläche­n. „Eine Dauerbewei­dung ist aber nicht geplant, um Schäden zu vermeiden“, erklärt Roth den Räten. Bleiben die Tiere zu lange auf einer Fläche, fressen sie nicht nur das hohe Gras sondern auch die Pflanzenwu­rzeln. Außerdem könnten dann Trittschäd­en entstehen und Bäume geschält werden.

Esel eignen sich für die Landschaft­spflege besser als Ziegen, weil diese immer wieder versuchen würden, aus dem Weidezaun auszubrech­en, so Roth. Aktuell sei der verwendete Zaun ausgeliehe­n, langfristi­g will die Gemeinde aber für das Projekt einen eigenen anschaffen.

Probleme mit eventuelle­m Geschrei der Esel habe es im Wohngebiet keine gegeben. „Die Esel waren viel mehr eine echte Attraktion“, sagt Bernhard Ritzler.

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SZ-FOTO: EILEEN KIRCHEIS Bruno Roth vom Untermarch­taler Nabu kümmert sich um die Esel.

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