Griesingen stellt Haus für Flüchtlinge zur Verfügung
In die Republik Kosovo abgeschobene Familie hinterlässt im Flur Gepäck und Schulsachen der Kinder
GRIESINGEN - Ein für die Unterbringung von Flüchtlingen bereitgestelltes Haus hat der Griesinger Gemeinderat am Dienstag besichtigt. Hier wohnte bis vor kurzem eine sechsköpfige Familie aus der Republik Kosovo. Demnächst sollen zwei in Granheim untergebrachte Familien aus Syrien einziehen.
Im Oktober 2015 mietete die Gemeinde das landwirtschaftliche Anwesen Kirchberg 12 zur Unterbringung von Flüchtlingen an und kaufte es ein Jahr später. Die zugewiesene Familie bewohnte Ober- und Dachgeschoss und verließ die mit gespendeten Möbeln ausgestatteten Räume bei ihrer vor kurzem erfolgten Abschiebung in gepflegtem Zustand. Davon überzeugte sich der Gemeinderat bei seiner Besichtigung und überlegte, was bis zur Anschlussunterbringung von zwei Familien zu richten ist. Die bisher leerstehende Erdgeschosswohnung müsste grundlegend renoviert werden.
„Es wäre wichtig, hier Familien mit Aussicht auf ein Bleiberecht unterzubringen“, sagte Bürgermeister Oliver Klumpp hinsichtlich der künftigen Nutzung. Die bisherigen Bewohner hatten dies nicht und hinterließen bei der erzwungenen Abreise im Flur gepackte Taschen, Schulsachen der Kinder und ein Exemplar von „Der edle Quran“, einer deutschen Koranübersetzung.
Feinbelag und Leerrohre im Baugebiet Steigäcker IV kommen Ende Oktober, gab Bürgermeister Klumpp bei der Sitzung im Rathaus bekannt. Eine Zuwendung in Höhe von 6680 Euro aus dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit für die Umstellung auf LEDLeuchten ist bei der Gemeinde eingegangen. Die Verbesserung der von Anwohnern bemängelten Ausleuchtung der Panoramastraße durch vier zusätzliche Lampen setzt die Prüfung der Leitungsführung voraus und wurde daher vom Gemeinderat vertagt. Das Problem bestehe im Nichtvorhandensein eines Kabelplans, sagte der Bürgermeister.
Der Einbau von WC-Trennwänden im neuen Feuerwehrhaus wurde um 2040 Euro an Firma die Norka in Ochsenhausen vergeben. Firma Zweygart in Gärtringen baut die Schließanlage um 3659 Euro ein. Tische und Stühle liefert Götz in Ingerkingen um 14 113 Euro. Den Zuschlag für Lieferung und Montage eines Festfunkgeräts um 4750 Euro und einer Antennenanlage um 4301 Euro erhielt Firma Funkcenter in Ulm.
Der Einrichtung der verlässlichen Grundschule erteilte der Griesinger Gemeinderat das Einvernehmen, behielt sich die Zustimmung im Fall eines Wohnhauses in der Gartenstraße allerdings vor. Einige Räte stellten sich dagegen, solange nicht geklärt ist, ob die zur Errichtung einer Garage mit Flachdach nötige Befreiung dem Gleichbehandlungsgrundsatz entspricht. Bürgermeister Oliver Klumpp hatte in der Straße eine vor rund 30 Jahren erstellte Flachdachgarage gesehen, konnte aber nicht sagen, ob dafür damals eine Befreiung erteilt wurde.