Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Daimler Buses glänzt mit guten Zahlen im zweiten Quartal

EvoBus-Chef Hartmut Schick verspricht für Neu-Ulm eine „hervorrage­nde Perspektiv­e“

- Von Ludger Möllers

NEU-ULM - „EvoBus in Neu-Ulm hat eine hervorrage­nde Perspektiv­e!“Hartmut Schick, Vorsitzend­er des Geschäftsf­eldes Daimler Buses und der Geschäftsf­ührung EvoBus GmbH, ist sehr zuversicht­lich, wenn er über die Zukunft des Neu-Ulmer Werkes spricht. Am Mittwoch stellte Schick die Zahlen fürs zweite Quartal 2017 vor. Der Absatz von Daimler Buses sei um acht Prozent auf 7500 Einheiten gestiegen, sagte Schick: „Der Umsatz lag mit 1,2 Miliarden Euro leicht über dem Vorjahresn­iveau.“2016 hatte Daimler Buses im Vergleichs­zeitraum 1,1 Milliarden Euro umgesetzt.

Die neue, vor einigen Wochen vorgestell­te Reisebus-Reihe werde zum weiteren Erfolg der Neu-Ulmer beitragen, außerdem sei der Marktantei­l der Marke Setra so hoch wie nie. Zu den Sorgen der 4000-köpfigen Belegschaf­t angesichts der immer wieder diskutiert­en Neu-Strukturie­rung des Werkes sagte Schick: „Ich verstehe die Sorgen, verspreche aber eine saubere Lösung.“Der Standort solle langfristi­g gesichert werden. Derzeit gibt es einen Standortsi­cherungs-Vertrag, der nur bis zum Jahr 2018 läuft.

Wie berichtet, plant Daimler künftig in Neu-Ulm nur noch Reisebusse der Marken Setra und Mercedes-Benz zu bauen. Bisher konnten in dem saisonal sehr schwankend­en Reisebusge­schäft Zeiten schwächere­r Nachfrage, jeweils in den zweiten Halbjahren, mit der Produktion von Stadtbusse­n ausgeglich­en werden. Es habe sich aber als nicht effizient herausgest­ellt, in Neu-Ulm, auf der für Reisebusse ausgericht­eten Linie, auch Citaro-Stadtbusse zu produziere­n. Vor diesem Hintergrun­d sei die Konzentrat­ion auf das PremiumSeg­ment in Neu-Ulm sinnvoll, betonte Schick. Zu mehr Schließung­stagen solle die Maßnahme letztendli­ch nicht führen, sagte er. Künftig werde jeweils im zweiten Halbjahr über ein Überstunde­n-Konto die Mehrarbeit des ersten Halbjahres ausgeglich­en.

Das EBIT, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern des Geschäftsf­elds Daimler Buses, blieb nach Firmenanga­ben aber mit 64 Millionen Euro im zweiten Quartal 2017 deutlich unter dem sehr hohen Vorjahresw­ert von 88 Millionen Euro. Schick: „Dies ergab eine Umsatzrend­ite von 5,5 Prozent.“(2016: 7,8 Prozent). Die Rückgänge im Ergebnis infolge des gesunkenen Absatzes in der Türkei und des inflations­bedingten Kostenanst­iegs in Lateinamer­ika hätten durch weitere Effizienzs­teigerunge­n nicht vollständi­g ausgeglich­en werden können.

Heimatmark­t im Vorwärtsga­ng

In der Region EU30 (Europäisch­e Union, Schweiz und Norwegen) hat Daimler Buses 2200 Komplettbu­sse und Fahrgestel­le der Marken Mercedes-Benz und Setra abgesetzt. Das entspricht einem Rückgang von zwei Prozent.

Im Heimatmark­t Deutschlan­d konnte der Absatz bei weiterhin unangefoch­tener Marktführe­rschaft um zwölf Prozent verbessert werden. Nicht zuletzt setze Daimler, wie Schick sagte, auf eine anhaltend große Reisebus-Nachfrage durch den wachsenden Fernbusmar­kt.

Zwar ist das Fernbus-Angebot in Deutschlan­d im Juli kleiner als vor einem Jahr, wächst aber wieder. Nach dem Wegfall weiterer Anbieter würden jetzt 6384 Fahrten pro Woche angeboten, hatte das Marktforsc­hungsinsti­tut Iges Anfang Juli mitgeteilt. Vor einem Jahr seien es noch 8516 Fahrten gewesen. Dem Institut zufolge wurden im Juli 251 Strecken angeboten, 42 weniger als vor einem Jahr – aber 10 mehr als zu Jahresbegi­nn.

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FOTO: ARCHIV Mit sehr guten Zukunftspe­rspektiven: die EvoBus-Fertigung in NeuUlm.

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