Lokalmatadoren begeistern bei Box-Spektakel
Thomas Dillenz schlägt bei Boxnacht in Laubach Kusnezow – Heinz Natterer bezwingt Vodenicharow
LAUBACH - Thomas Dillenz hat bei der sechsten Boxnacht in Laubach in seinem insgesamt 15. Kampf den achten Sieg gelandet. Der 40-jährige Laubacher, gleichzeitig Cheforganisator des Box-Events, bezwang den 33-jährigen Maksim Kusnezow. Zuvor hatte bereits der Reinstetter Heinz Natterer seinen 32-jährigen Kontrahenten Pavel Vodenicharow ebenso einstimmig nach Punkten geschlagen. Die beiden Lokalmatadoren begeisterten die laut Veranstalter rund 3000 Zuschauer auf dem Laubacher Sportplatz. Hamza Sivro besiegte im ersten Kampf des Abends Unur Isleyen.
Thomas Dillenz (Laubach) gegen Maksim Kusnezow (Weißenfels):
Kurz nach seinem Sieg zeigte sich Thomas Dillenz lammfromm. Er nahm seine Tochter Emma in die Arme, drückte sie an sich, und trug sie minutenlang durch das Zelt. Geduldig und entspannt erfüllte er auch die Fotowünsche und nahm viele Glückwünsche entgegen. Zuvor hatte der 40-Jährige (Kampfgewicht: 106,8 Kilogramm) im Ring gegen den gebürtigen Kasachen Maksim Kusnezow (100 Kilogramm), der bei der Berufsfeuerwehr in Kassel arbeitet, seinem Kampfnahmen „Man or machine“alle Ehre gemacht. Von Beginn an schlugen beide in dem Schwergewichtskampf ein hohes Tempo an. Schnell zeigte sich im letzten Kampf des Abends, der gegen 24 Uhr begann, dass Kusnezow der technisch bessere Boxer ist. Dies machte Dillenz mit Herz und Willenskraft weg. Der Laubacher befand sich über die sechs Runden hinweg fast stets im Vorwärtsgang, während Kusnezow geschickt verteidigte und Nadelstiche setzte. Das Publikum feuerte den Lokalmatador immer wieder mit „Dille, Dille“-Rufen an. Schlussendlich wurde Dillenz für seine offensive Gangart belohnt: Er bezwang den sieben Jahre jüngeren Kusnezow nach Punkten mit 56:54. Nach der Urteilsverkündung reckte er die Fäuste gen Himmel und applaudierte dem Publikum. „Das war einer meiner härtesten Kämpfe. Der Gegner war gut, außerdem waren die Runden sehr lang“, sagte der Laubacher. „Ich habe niemals damit gerechnet zu gewinnen. Das es geklappt hat ,ist einfach genial.“
Heinz Natterer (Reinstetten) gegen Pavel Vodenicharow (Bulgarien):
Einen K. o. hatte für Heinz Natterer („The Warrior“) vor dem Kampf gegen Pavel Vodenicharow, den er aus dem Training im Mekong Box Gym in Neu-Ulm kennt, als Ziel ausgegeben. Dass daraus im zweiten Kampf des Abends nichts wurde, störte ihn aber nicht sonderlich. „Schade, dass es nicht geklappt hat. Aber egal, gewonnen ist gewonnen“, sagte der 26-Jährige nach den vier Runden. „Es war ein harter Kampf. Pavel hat es mir ganz schön schwer gemacht. Er war technisch gut und auch konditionell gut drauf.“Beide Kämpfer waren offensiv zu Werke gegangen. In Runde zwei kassierte Natterer einige harte Treffer. Die steckte er weg und ließ gegen Rundenende einen Schlaghagel los, der bei Vodenicharow Wirkung zeigte. In Runde drei versetzte der Reinstetter seinem Kontrahenten einen Schlag in die Lebergegend, der Bulgare wackelte und hing kurz in den Seilen. Natterer war jetzt am Drücker, zum K. o. reichte es aber nicht. In der vierten Runde verliefen die ersten zwei Minuten ausgeglichen, ehe Natterer in den letzten 60 Sekunden auf die Entscheidung aus war. Der 26-Jährige setzte einige gute Treffer. Vodenicharow blieb bis zum Schluss stehen, musste aber schließlich als Verlierer den Ring verlassen. So bekam Natterer erneut – wie auch Thomas Dillenz später – den „World Boxing Bude Laubach“-Gürtel als Trophäe überreicht.
Hamza Sivro gegen Unur Isleyen:
Die beiden 19-jährigen Ulmer, die im Mekong Box Gym in Neu-Ulm trainieren, gingen zunächst vorsichtig zu Werke und gaben erst ab Runde drei etwas mehr Gas. Am Ende behielt nach vier Runden Hamza Sivro mit 40:37 Punkten die Oberhand. „Man hat gemerkt, dass sich beide aus dem Training kennen. Da kann man keine Überraschungen erwarten“, sagte der Ex-Profi Timo Hoffmann zum Kampf zwischen Sivro und Isleyen. Der 42Jährige (früherer Kampfname: „Deutsche Eiche“), der 2013 noch selbst in Laubach als Boxer im Ring gestanden hatte und damals gegen Thomas Dillenz verlor, war diesmal Ringrichter. „Insgesamt war es ein ordentlicher Kampf. Ich habe schon schlechtere gesehen bei weitaus hochkarätigeren Veranstaltungen.“