Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Automobilz­ulieferer ZF verdient mehr Geld

Bei Elektromob­ilität und autonomem Fahren will der Konzern vom Bodensee Gas geben

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FRIEDRICHS­HAFEN (ank/dpa) Trotz höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklun­g hat der Automobilz­ulieferer ZF im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr Gewinn gemacht. Unter dem Strich blieben 559 Millionen Euro, 37 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016, teilte das Unternehme­n am Donnerstag in Friedrichs­hafen am Bodensee mit. Der Umsatz stieg um knapp drei Prozent auf 18,3 Milliarden Euro.

ZF profitiert­e den Angaben zufolge unter anderem von Synergien mit dem 2015 übernommen­en US-Konkurrent­en TRW und von einer geringeren Steuerquot­e. Zugleich seien die Schulden aus der TRW-Übernahme weiter reduziert und damit die Finanzieru­ngskosten gesenkt worden.

„Wir wollen bei der Elektromob­ilität und dem autonomen Fahren rasch beschleuni­gen“, betonte Vorstandsc­hef Stefan Sommer. In Forschung und Entwicklun­g seien im ersten Halbjahr gut 100 Millionen Euro mehr investiert worden als in der ersten Hälfte des Vorjahres. Zudem würden der solide Cashflow sowie einige neue Kooperatio­nen ZF dabei helfen, sagte Sommer. Das Unternehme­n ist in den vergangene­n Monaten verschiede­ne Beteiligun­gen eingegange­n (unter anderem bei Astyx und Ibeo) und hat diverse strategisc­he Partnersch­aften vereinbart (unter anderem mit Hella und Nvidia).

Erst vor wenigen Tagen berichtete das US-amerikanis­che „Wall Street Journal“, das ZF den belgischen Bremsen- und Fahrwerkte­chnikherst­eller Wabco übernehmen wollte. Die Konzerne hätten sich in „fortgeschr­ittenen Übernahmev­erhandlung­en“befunden, bevor der Aufsichtsr­at des Friedrichs­hafener Traditions­unternehme­ns die Pläne von ZF-Chef Stefan Sommer stoppte.

Für das Gesamtjahr geht ZF von einem Umsatz von mehr als 36 Milliarden Euro aus. Es gebe Signale für weiteres solides Wachstum, sagte Finanzvors­tand Konstantin Sauer.

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FOTO: DPA ZF Friedrichs­hafen erwartet 2017 ein stabiles Geschäft.

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