Ehepaar Schöttle ist 60 Jahre verheiratet
Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann gratuliert zur Diamantenen Hochzeit
EHINGEN - Ihre Diamantene Hochzeit haben Irmgard und Karl Schöttle am Donnerstag gefeiert. Oberbürgermeister Alexander Baumann überbrachte die Glückwünsche von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und gratulierte im Namen der Stadt Ehingen.
Am 4. August 1957 hat das in der Geierstraße wohnende Ehepaar in Granheim geheiratet. Der Ortspfarrer bestand auf der Eheschließung am Sonntag, weil er bei einer Hochzeit am Samstag für den Tag danach einen schlechten Gottesdienstbesuch befürchtete. „Da war es heiß“, erinnert sich Karl Schöttle an den Hochzeitstag. In Frack und Zylinder führte er seine Braut zur Kirche und feierte mit ihr und einer zahlreichen Verwandtschaft anschließend im Saal des Gasthauses Löwen.
Dass sich der 1933 in Granheim geborene Karl Schöttle und die zwei Jahre jüngere Irmgard Kloker vom Heuhof bei Bremelau kennenlernten, lag nahe angesichts der damaligen Gepflogenheit der Jugend, sich an freien Tagen auf Wegen abseits der Verkehrsstraßen zu Fuß in die Nachbardörfer zu begeben, um dort einzukehren und zu sehen, was sich in der Umgebung so tut.
Karl Schöttle, Sohn des damaligen Granheimer Bürgermeisters Franz Schöttle und Bruder des späteren Landtagsabgeordneten und Staatssekretärs Ventur Schöttle, bezog mit seiner Frau nach der Hochzeit Wohnung bei der Schwiegermutter in der Ehinger Zementwerkstraße. 1961 fing man in der Geierstraße an zu bauen und zog 1963 ein.
Bei der Ehinger Firma Werkmann hatte sich Karl Schöttle von 1948 bis 1951 zum Landmaschinentechniker ausbilden lassen und wechselte 1954 zum Ulmer Omnibushersteller Kässbohrer. Mit einer Arbeit im 1969 gegründeten Liebherrwerk Ehingen konnte er sich nicht anfreunden – er war zufrieden mit dem Betriebsklima bei Kässbohrer und bliebt dort. 1973 legte er im Alter von 40 Jahren die Meisterprüfung ab und war von 1975 bis 1993 als Meister angestellt.
1993 kauften Schöttles die „Alte Säge“bei Mundingen und bauten sie zu einem Technikmuseum aus. Dessen Hauptattraktion ist neben vielen antiken landwirtschaftlichen und handwerklichen Maschinen und Geräten sowie sechs Oldtimer-Traktoren das originale und betriebsfähige Sägewerk. Dieses bringt Karl Schöttle bei besonderen Anlässen gerne zum Laufen. Der Gedanke „Jetzt könnte man eigentlich damit aufhören“habe sich vergangenen Herbst aufgedrängt, sagt Irmgard Schöttle. Aber dann kam das Frühjahr und die schmerzliche Trennung von der geliebten Technik unterblieb. Das wird am kommenden Mittwoch 50 Kinder freuen, die sich zum Besuch der „Alten Säge" angemeldet haben.