Herr der Zeiten und des Spielplans
Tennis: Der Ehinger Stefan Hofherr ist der ruhende Pol im Turnierbüro der Knoll Open
BAD SAULGAU/EHINGEN (mac/sz) Stefan Hofherr ist so etwas wie die Seele im Turnierbüro der Knoll Open. Ohne den Ehinger ginge bei dem Tennisturnier in Bad Saulgau eigentlich nichts. Er ist die rechte Hand von Turnierdirektor Gernot Maier. „Ich sitze im Turnierbüro vor meinem Livestream, koordiniere mit dem Oberschiedsrichter und den Trainern den Spielplan, schicke die Mitarbeiter raus, die sich um die Platzpflege nach den Matches kümmern. In erster Linie schaue ich, dass alles ordnungsgemäß läuft, bestücke den Internetauftritt, schaue nach Facebook“, umreißt der 30-jährige Rechtsanwalt, der in Stuttgart lebt, seine vielfältigen Aufgaben bei dem mit insgesamt 25 000 Dollar dotierten Saulgauer Weltranglistenturnier, das am Sonntag, 6. August, ab 13 Uhr mit dem Finale im Einzel und im Doppel zu Ende geht.
Doch nicht nur die Arbeit beim Turnier selbst gehört zu den Aufgaben Hofherrs. „Im Vorfeld kümmere ich mich um die Hotelbuchungen. Das ist in diesem Jahr aufgrund der Hospitality des Turniers etwas mehr, da mehr Spielerinnen im Turnierhotel absteigen“, sagt Hofherr. „Außerdem kümmere ich mich um Drucksachen wie zum Beispiel die Banner. Aber zeitlich genau quantifizieren kann ich es nicht. Mal ist eine Stunde am Abend, mal zwei. Mal mehr.“
Stefan Hofherr selbst begann als Kind mit dem Tennisspielen in seiner Heimstadt Ehingen. „Damals war ich sieben oder acht“, erinnert sich Hofherr nicht mehr ganz genau an die Anfänge. Jedenfalls leckte er schnell Blut, merkte, dass Tennis sein Sport war. Nach seiner Jugendzeit spielte er in der ersten Mannschaft, ehe er 2007 nach Bad Saulgau wechselte, um dort in der ersten Mannschaft zu spielen. Aus dieser Zeit stammen die freundschaftlichen Kontakte zu Gernot Maier und dem gesamten TC Bad Saulgau, obwohl er 2009 wieder nach Ehinger wechselte.Beim TC Ehingen ist Hofherr der Mannschaftsführer der erfolgreichen Herren I, die kürzlich Oberliga-Meister wurden.
Gernot Maier hatte den jungen Mann – Hofherr war damals 21 – längst in seinem Notizblock und als es darum ging, sein Vorstandsteam im Bezirk F, dessen Vorsitzender Maier ist, zu verjüngen, dachte Maier wieder an seinen ehemaligen, nicht nur auf dem Tennisplatz talentierten Spieler. 2012 wurde Hofherr Mitglied im Bezirksrat und engagierte sich in diesem Jahr erstmals beim Turnier in Bad Saulgau. Und er ist nach wie vor dabei. „2017 ist für mich schon das sechste bei den Knoll Open“, sagt Hofherr, der seit dem Jahr 2015 auch Sportwart des Bezirks F ist.
Auch noch nach mehreren Jahren in der Organisation des Saulgauer Turniers ergeben sich neue Aufgaben für Stefan Hofherr und seine Mitstreiter in der Turnierleitung. Diesmal werden erstmals die Bilder des Livestreams in Eigenregie produziert. Auch das wird aus dem Turnierbüro überwacht. Von Nutzen sind auch die Livescores „Das hat für uns den Vorteil, dass wir mittlerweile vom Turnierbüro aus sehen, wie weit die Spiele fortgeschritten sind und wann wir wo mit unseren Ordnern eingreifen müssen“, sagt der Ehinger.
Dass so viel Engagement nicht unbemerkt bleibt, versteht sich von selbst. Zwei Jahre nach seinem Einstieg bei den Knoll Open hatte Hofherr den nächsten Job: bei den deutschen Tennis-Meisterschaften in Biberach. Der Kontakt kam über den Biberacher Turnierdirektor Rolf Schmid zustande. Damals habe er bei Schmid angefragt, ob man in Biberach seine Hilfe benötige – Schmid hatte Bedarf.
In der Halle ist’s etwas entspannter
Seither sitzt Hofherr auch während der Titelkämpfe im Dezember in Biberach im Turnierbüro und unterstützt die Turnierdirektoren Rolf Schmid und Dieter Gutermann. „Die Aufgabe in Biberach ist etwas entspannter. Dort haben wir ja nur eine Halle und vier Plätze. Da muss man in Bad Saulgau schon mehr im Blick haben. Vor allem, wenn in den ersten Tagen noch auf den Außenplätzen gespielt wird. Aber beide Aufgaben machen Spaß. Sonst würde man ja auch nicht seine Freizeit opfern“, sagt Hofherr. Denn Stefan Hofherr nimmt jeweils Urlaub.