Eine Nummer zu groß
Fußball, WFV-Pokal: TSG Ehingen verliert Erstrundenduell gegen den TSV Berg klar
EHINGEN - Die TSG Ehingen ist in der ersten Runde des württembergischen Fußball-Verbandspokals ausgeschieden. Für den personell geschwächten Landesliga-Aufsteiger war der TSV Berg eine Nummer zu groß. Mit 0:4 verlor die TSG das Heimspiel gegen den Verbandsliga-Absteiger aus Berg. Damit wird es nichts mit dem erhofften Stadtderby in Runde zwei, Berg und nicht die die TSG trifft nun am Mittwoch auf den SSV Ehingen-Süd.
Angesichts von fast einem Dutzend Ausfällen und einem späten Vorbereitungsstart aufgrund der langen vergangenen Saison schwante den TSG-Verantwortlichen vor dem Spiel, dass ihre Mannschaft es schwer haben würde gegen den hoch eingeschätzten Gegner. Die Ahnung trog nicht: Die Gäste, die ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetreten waren, aber aus einem großen Kader mit vielen gleichwertigen Spielern schöpfen, übernahmen nach dem Anpfiff sofort die Initiative und sorgten schon in den ersten Minuten für Torgefahr.
Die Ehinger antworteten. Bei ihrem ersten guten Angriff legte Valentin Gombold auf Marc Steudle ab, bei dessen Schuss sich Bergs Torhüter Tobias Ullrich strecken musste (6.). Die folgende Ecke brachte etwas ein – aber nicht für die TSG. Berg konterte und Sabrin Sburlea, rumänischer Ex-Profi mit Europa-League-Einsätzen, schob den Ball frei vor Keeper Phillip Steudle kaltschnäuzig ins Tor (7.). „Das Gegentor haben wir selbst verschuldet“, ärgerte sich der Ehinger Trainer Roland Schlecker über die Szene, in der sich sein Team überrumpeln ließ.
Frühe Auswechslungen
Berg blieb am Drücker. Steudle parierte einen Kopfball von Linus Held (10.), der kurz darauf auch mit einem Schuss am TSG-Torwart scheiterte (11.). Es war zunächst die letzte Chance für den Favoriten, der nach zehn Minuten auf den verletzten Nikolas Deutelmoser verzichten musste. Auch auf Ehinger Seite fiel ein Spieler früh aus: Jan Hadamitzky musste nach 26 Minuten vom Platz.
Die TSG hielt den Gegner nun vom Tor fern, das von Zweikämpfen geprägte Geschehen spielte sich meist im Mittelfeld ab. Chancen gab es bis zur Pause kaum. Nach einem guten Angriff über Daniel Topolovac wurde Valentin Gombold im TSV-Strafraum von Heiko Wenzel am Abschluss gehindert (29.). Von Berg war offensiv nur noch einmal etwas zu sehen: In der 40. Minute verfehlte ein Schuss von Silvio Battaglia das Tor.
Der Ehinger Trainer Roland Schlecker war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, („Wir hatten in der ersten Halbzeit richtig gute Ansätze“) – anders als Bergs Trainer Oliver Ofentausek, der nach der frühen Führung vieles vermisste. „Die ersten zehn Minuten waren gut, dann haben wir uns von dem sehr tief stehenden Gegner beeindrucken lassen.“Bewegung, Passspiel – Ofentausek gefiel einiges nicht. „Sie hat gespielt, was sie wollte“, so der TSV-Trainer über seine Mannschaft, der er in der Pause seine Mängelliste erläuterte. Mit Erfolg. „In der zweiten Halbzeit war es von Anfang bis Ende gut“, sagte Ofentausek.
Der TSV Berg sorgte früh für klare Verhältnisse: Sabrin Sburlea köpfte eine Flanke von Christian Hepp aus kurzer Distanz zum 2:0 ins Tor (54.), drei Minuten später führte eine Kopie dieses Angriffs – mit Vorlage von Linus Held und Vollendung von Silvio Battaglia – zum 3:0. Wiederum nur zehn Minuten später schob Sburlea den Ball nach einem perfekten Angriff zum 4:0 ins leere Tor.
Kurz davor hatte Ehingens Valentin Gombold eine gute Chance, doch sein Kopfball strich über die Latte (64.). In der Schlussphase kam die TSG zu zwei weiteren Gelegenheiten, aber Gästekeeper Ullrich hatte mit einem Freistoß von Paolo Soumpalas und einem Schuss von Daniel Topolovac keine Probleme. Bergs letzte Möglichkeit vergab Arne Kittel (89.).
„Nach 55, 60 Minuten war das Spiel entschieden“, sagte Roland Schlecker. Die Gäste führten dem Ehinger Trainer vor Augen, dass seiner Mannschaft noch einiges fehlt – wenig verwunderlich nach gerade drei Wochen Vorbereitungszeit und wegen vieler fehlender Leistungsträger. „Im Prinzip kam das Spiel für uns zu früh“, so Schlecker, für den es aber dennoch wichtig war - trotz der klaren Niederlage. „Es war ein guter Gradmesser.“