Schwäbische Zeitung (Ehingen)

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Fußball, Regionalli­ga: Spatzen verlieren beim VfB Stuttgart II trotz guter zweiter Halbzeit mit 4:5

- Von Stefan Kümmritz

STUTTGART/ULM - Was für ein Spiel! Tore, Tore, Tore! Nur hat der SSV Ulm 1846 am Sonntag im Derby beim VfB Stuttgart II ein Tor weniger erzielt und deshalb die Partie der Fußball-Regionalli­ga Südwest mit 4:5 verloren. Zweites Saisonspie­l, zweite Niederlage. Was dabei bedenklich stimmt: In den ersten beiden Begegnunge­n der neuen Runde kassierten die Spatzen zusammen neun Treffer und liegen als Drittletzt­er auf einem sicheren Abstiegspl­atz.

Aber die Spielzeit ist noch ganz jung. Trotzdem hat Trainer Stephan Baierl jetzt viel Arbeit vor sich, um seine Mannschaft auf Kurs zu bringen. Am kommenden Samstag kommt Kickers Offenbach ins Ulmer Donaustadi­on und da sind drei Punkte für die SSV-Kicker noch lange nicht garantiert. Vor allem dann nicht, wenn sie in der Abwehr so weitermach­en wie bisher.

Baierl hat mehrfach betont, dass die Vorbereitu­ng sehr gut war, dass die Spieler bis auf die Verletzten körperlich absolut fit sind und dass die neuen Spieler das Team auf jeden Fall verstärken. Gesehen hat man davon bisher wenig. Man kann gegen Saarbrücke­n verlieren, man kann in Stuttgart verlieren, aber gegen Saarbrücke­n haben die Spatzen nicht gut gespielt und in beiden Partien haben sie zu viele Treffer kassiert. Da liegt noch einiges im Argen.

Die Bundesliga-Reserve des VfB Stuttgart begann gestern forsch und als Ulms Mittelfeld­spieler Christian Sauter den Ball vertändelt­e, musste sich Torhüter Holger Betz strecken, um einen Rückstand durch Caniggia Elva zu verhindern (7.). Dann brachte Ardian Morina die Ulmer gegen seinen früheren Verein in Führung (11.). Das sah gut aus. Doch nur eine Minute später fiel der Ausgleich durch Nicolas Sessa. Und dann brach es über die Spatzen herein: 16. Minute 2:1 durch Pascal Breier mit einem tollen Fallrückzi­eher, 24. Minute 3:1 per Foulelfmet­er von Sessa, 39. Minute 4:1 wieder per Foulelfmet­er durch Sessa. Dieser VfB-Spieler verpasste kurz vor der Pause noch das 5:1. Das wäre wohl schon das endgültige Aus für die Gäste gewesen.

Nach dem Seitenwech­sel zeigten die Ulmer dann ein anderes Gesicht. Sie wurden stärker, griffen mutig an, das Spiel lief besser. Thomas Rathgeber verkürzte auf 2:4 (48.) und Luca Graciotti auf 3:4 (55.). Es war wieder etwas drin, zumal Betz noch einmal gegen Sessa rettete (59.). Die Entscheidu­ng fiel dann in der 89. Minute. Pascal Breier traf nach schnell ausgeführt­em Freistoß zum 5:3. Zwar verkürzte der eingewechs­elte David Braig in der Nachspielz­eit noch auf 4:5, doch dann war die Partie ganz schnell zu Ende.

Stephan Baierl war mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden. „Wir haben es dem spielstark­en Gegner in der ersten Halbzeit zu leicht gemacht“, monierte er. „In der Pause habe ich an die Ehre der Jungs appelliert. Die haben dann auch nicht aufgegeben und das ist erst einmal wichtig. Natürlich sind neun Gegentore in zwei Spielen zu viel, aber man muss auch sehen, wie sie zustande gekommen sind. Wir müssen uns deutlich steigern.“

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FOTO: SZ-ARCHIV Spatzen-Trainer Stephan Baierl appelliert­e in der Pause an die Ehre seiner Spieler.

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