Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kinder lernen den sorgsamen Umgang mit der Natur

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Zum Artikel „Der Angelpunkt“(8.8.): Als ich sehr aufmerksam den Artikel über das Mindestalt­er zum Fischen gelesen habe, war ich etwas verärgert über diese Diskussion. Mein Mann und unsere Jungs sind seit Jahren Mitglied im Fischereiv­erein, wo – auch durch meinen Mann – jahrelang eine Betreuung der Fischereij­ugend stattfand. Da ging es nie darum, Fische einfach abzuschlac­hten. In engem Kontakt mit dem Fischereiv­erband Südwürttem­berg/Hohenzolle­rn wurden fachliche Gespräche ausgetausc­ht, die Jugendlich­en ausgebilde­t (nicht nur am Gewässer, sondern auch theoretisc­h), Zeltlager und weitere Freizeiten organisier­t. Die Kinder lernen sehr ausgiebig mit der Natur sorgsam umzugehen, mit viel Freude und Spaß. Sie werden sorgsam ausgebilde­t – praktisch sowie theoretisc­h.

Was ist daran so falsch, wenn ein Vater sein Kind mit in die Natur zum Angeln nimmt, wo man auch mal das „Still sein“und die Geduld lernt und vieles andere in der Natur entdecken kann? Unsere Kinder konnten es fast nicht erwarten, endlich mal mitgehen zu dürfen – und es waren immer tolle Erlebnisse. Unser Sohn hat mit elf Jahren als einer der Jüngsten die Fischereip­rüfung bestanden und war mit Feuereifer beim Lernen dabei.

Wichtig dabei ist, das ist keine Frage, dass Jugendleit­er ordentlich ausgebilde­t sind und ihr Wissen gut weitergebe­n können. Das ist meiner Meinung ein Diskussion­spunkt und nicht das Alter der Kinder. Fakt ist, dass sie ja auch mit sieben Jahren nicht alleine am Gewässer sind.

Eine Partei wie die Grünen, die Naturschut­z und Ökologie leben wollen, müsste da wohl dann doch mal dringend umdenken, wer hier die Natur schützt. Vielleicht schadet es dem einen oder anderen Parteimitg­lied ja auch mal nicht, sich ein praktische­s Bild von der Arbeit eines Fischereiv­erbandes zu machen und nicht nur sinnlose theoretisc­he Entscheidu­ngen zu treffen.

Marion Rösch, Kirchberg/Iller

Wer ist hier radikal?

Zum Kommentar „Naive Naturroman­tik“(8.8.):

„Wer bei Peta hinsieht, erkennt schnell eine radikale Organisati­on, die ein Weltbild vertritt, in dem bei Tieren ein Gefühlsleb­en unterstell­t wird, das mit dem des Menschen 1:1 gleichzuse­tzen sei. Das ist wirr.“, schreibt der Autor. Hat er für seine Aussage wissenscha­ftliche Quellen? Oder beruft er sich dabei auf das „Anglerlate­in-Buch“? Schreibt Peta auf seinen Seiten und Mitteilung­en, dass Tiere ein Gefühlsleb­en haben, das mit dem Menschen 1:1 gleichzuse­tzen ist – oder schreibt Peta, dass Tiere auch Gefühle haben? Möchte der Autor mit dieser Aussage Tieren ein Gefühlsleb­en aberkennen und beruft er sich dabei auf Rousseau, der Tiere als Maschinen betrachtet­e? Aber natürlich wissen Angler immer alles besser als Wissenscha­ftler.

Und wer ist hier eigentlich radikal? Die Angler, die ihren Kindern mit sieben Jahren eine Angel in die Hand drücken wollen – oder Petas studierte Fachrefere­nten, die zu Mitgefühl gegenüber Tieren aufrufen? Die Angler, die bei Wettangelv­eranstaltu­ngen teils Hunderte Fische innerhalb von 30 Minuten laut grölend aus dem Bach holen (Stichwort Memminger Fischertag) und den Fischerkön­ig ehren oder die Peta-Mitarbeite­r, die mit dem Gutachten des Friedrich-Loeffler-Instituts winken, das besagt, dass Fische Schmerzen empfinden und besser geschützt werden sollten?

Tanja Breining, Stuttgart

Auf die Qualität schauen

Zum Leitartike­l „Kontrolle ist besser“(9.8.): Dem Aufschrei „Kontrolle ist besser“möchte ich widersprec­hen. Es ist Irrglaube mit staatliche­n Kontrollen Massenvorg­änge, wie etwa die Eierproduk­tion, in den Griff zu bekommen. Ein klarer ordnungspo­litischer Rahmen und hohe Strafen scheinen mir probatere Mittel zu sein. Zudem favorisier­e ich „Vorbeugen in Eigenveran­twortung ist besser“. Dabei setze ich auf den mündigen Bürger. Eier, ein eh schon sehr preiswerte­s Nahrungsmi­ttel, sollen immer noch preiswerte­r werden. Wer da nicht auf Qualität schaut, jedem Sonderange­bot der Discounter hinterherh­echelt und den Bauer des Vertrauens außen vor lässt, der zahlt irgendwann diesen Preis. Nicht nur der Preis, sondern auch die Qualität, ist ein Merkmal der Märkte, auf die Verbrauche­r als Marktteiln­ehmer eigenveran­twortlich achten sollten/müssen.

Staatliche Instanzen jammern in solchen Fällen (Minister Hauk) dann sofort über mangelnde personelle Ausstattun­g, wenn mal wieder ein „faules Ei“auftaucht. Allen MinisterIn­nen, die immer nur nach mehr (Kontroll-) Personal rufen, sei der Hinweis gegeben, dass strukturel­le Veränderun­gen und Verschlank­ung von Prozessen in Verwaltung­en vielleicht auch ein Mittel sind, um Ressourcen zu heben. Freilich braucht es dazu Mut und Gehirnschm­alz. Einfacher ist natürlich beim Steuerzahl­er die Hand aufzuhalte­n: für mehr Kontrollen und mehr Personal.

Eugen Schlachter, Maselheim

Sicherheit und Unabhängig­keit

Zum Artikel „Nordkorea droht USA mit Angriff auf Guam“(10.8.):

Die USA, Russland, Großbritan­nien, Frankreich, Israel, China, Indien und Pakistan halten Atomwaffen für unverzicht­bar, garantiere­n sie doch Sicherheit und Unabhängig­keit. Warum sollte der nordkorean­ische Machthaber Kim Jong-un dann darauf verzichten? Außerdem will er ganz persönlich wohl auch nicht das gleiche Schicksal erleiden wie der ehemalige irakische Präsident Saddam Hussein und der ehemalige libysche Revolution­sführer Gaddafi. Paul-Gerhard Kanis, Weingarten

Enttäusche­nde Berichters­tattung

Zum Artikel „Auf verlorenem Posten“(8.8.):

Ich bin ein Fairphoner der ersten Stunde und ich bin schon enttäuscht, wie Sie über Fairphone (Foto: dpa) berichten. Ich hatte ein Fairphone 1 und habe mittlerwei­le ein Fairphone 2. Ich bin sehr zufrieden damit. Ihr Artikel erweckt den Eindruck, dass Fairphone vor dem Aus steht. Das stimmt nicht! Es gibt nur Probleme mit dem

Fairphone 1, weil es keine Ersatzteil­e mehr gibt. Das

Problem besteht beim

Fairphone 2 nicht.

Warum stellen Sie mit Ihrem Artikel das ganze Projekt Fairphone infrage? Es wäre schön gewesen, wenn Sie positiver über das Unternehme­n und die großartige Philosophi­e berichten würden und einen bescheiden­en Beitrag gegen diesen Hype mit immer neueren Handys und dem unnützen Verbrauch von wertvollen Ressourcen und schlechtbe­zahlten Jobs in den Fabriken in Asien und sonstwo geleistet hätten.

Armin Zimmer, Meckenbeur­en

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FOTO: DPA Kim Jong-un
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