Urlaubsbücher sind in zweifacher Weise eher leicht
Ehinger Buchhändlerin spricht über Lesegewohnheiten im Sommer und aktuelle Trends
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EHINGEN - Das Flugticket ist gebucht, die Ferienwohnung ebenso. Fehlt nur noch das richtige Buch für den Sommer. Wenn Sabine BehnBartl, Inhaberin des Ehinger Buchladens, Kunden berät, muss sie erst einmal etwas bohren.
„Jeder mag etwas anderes“, erklärt sie. Daher müsse sie erst einmal in Erfahrung bringen: „Was war ein Buch, das Sie besonders gerne gelesen haben?“Um überhaupt beraten zu können, müsse man als Buchhändlerin richtig viel lesen, erklärt Behn-Bartl. „Ich lese drei Bücher in der Woche – während der Freizeit.“Immer habe sie ein Buch griffbereit in der Tasche bei sich, sagt sie. Den Fernseher nutze sie hingegen seltener.
In der Sommerzeit macht BehnBartl den Trend aus, dass viele etwas leichtere Bücher bevorzugen. Urlaubslektüre sei dann „reine Unterhaltung“– nichts, mit dem man sich verstärkt auseinandersetzen muss. Außerdem würden viele Urlauber Taschenbücher bevorzugen, weil sie leichter sind und weniger Platz im Koffer brauchen. „Einige haben auch Angst, dass das Buch am Strand leidet“, sagt Behn-Bartl. Sie packe ihre Bücher am Meer deshalb immer in Zeitungspapier ein.
Besonders Menschen, die in ferne Länder reisen, würden sich freuen, wenn sie ihnen Bücher empfehlen könne, die genau in jenen Ländern spielen. Im Sommer gebe es auch vermehrt Krimis, die an Urlaubsorten spielen: auf Mallorca, in Frankreich oder Britannien. Frauenschmöker würden sich auch verstärkt auf die Sommerzeit beziehen.
Übersetzungen alter Romane
Allgemeine Buchtrends in der letzten Zeit seien zum einen erotische Schmöker in Nachfolge von „Shades of Grey“, zum anderen ältere Werke ausländischer Autoren, die bisher nie übersetzt worden sind, etwa Romane vom US-amerikanischen Autor John Williams.
Zwei Bücher empfiehlt BehnBartl persönlich: „Was man von hier aus sehen kann“von Mariana Leky, „eine Familiengeschichte im Westerwald, ein unheimlich menschliches Buch“. Männlichen Lesern rät die Buchhändlerin zu „ Einer Kurzen Geschichte der böhmischen Raumfahrt“von Jaroslav Kalfar – „eine witzige und spannende Geschichte über den ersten tschechischen Raumfahrer“.