Neue Bestattungsformen in Munderkingen
Bürgermeister Michael Lohner erklärt die neuen Urnengräber
● MUNDERKINGEN - Mehr als 50 Interessierte sind am Mittwochnachmittag zum Munderkinger Friedhof gekommen, um sich von Bürgermeister Michael Lohner drei neue Bestattungsformen erklären zu lassen. Noch vor 20 Jahren habe es in Munderkingen wenig Urnenbestattungen gegeben. „Heute machen sie rund 70 Prozent aus“, betonte Lohner. Deshalb habe der Gemeinderat beschlossen, neben den „normalen Urnengräbern“drei neue Firmen der Urnenbestattung auf dem Munderkinger Friedhof anzubieten, sagte der Bürgermeister. „Nach wie vor wird es das rund einen Quadratmeter große Urnengrab mit Grabstein oder -platte, wahlweise als Reihenoder Wahlgrab, geben, auf das Kränze und Blumen gelegt werden können“, so Lohner.
Als erste neue Bestattungsmöglichkeit zeigte Lohner den Munderkingern das „Urnengemeinschaftsgrab“. In einem Grabfeld des Munderkinger Friedhofs können hier 40 Urnen „halbanonym“beigesetzt werden. An sechs Stelen werden die Namen der Verstorbenen auf kleinen Bronzetafeln abgebracht und auf dem gesamten Grabfeld blühen blaue, rote und gelbe Blumen. „Dieses Urnenfeld wird von der Stadt gepflegt“, erklärte Lohner, „die Grabgebühr beträgt 250 Euro für die gesamte Ruhezeit von 15 Jahren“.
Zweite neue Möglichkeit ist die Urnenbestattung in einer der 20 Kammern von vier Steinsäulen. „Je Kammer können zwei Urnen beigesetzt werden, die Namen werden in den Frontstein der Kammern graviert und hier können Blumen und Kränze angelegt werden“, so Lohner. Für eine Kammer falle eine Gebühr von 430 Euro an, sagte der Bürgermeister.
Insgesamt 176 Urnenplätze
Unter zwei neu gepflanzten Eichen ist auf dem Munderkinger Friedhof die sogenannte Baumgrabanlage entstanden. In 24 Gräbern, die mit einem Bronzedeckel verschlossen werden, können hier jeweils vier Urnen beigesetzt werden. „Die Namen der verstorbenen stehen dann auf dem Deckel“, erklärte Lohner. „Die Wiese rund um die beiden Bäume wird von der Stadt gepflegt.“Hier falle eine Gebühr von 205 Euro pro Urne an, sagte der Schultes.
„Insgesamt haben wir in den drei neuen Bereichen 176 Plätze für Urnen geschaffen. Ab dem 15. August sind hier Bestattungen möglich“, erklärte Lohner und zeigte den Besuchern eine der „biologisch abbaubaren Urnen“, die in den neuen Grabfeldern bestattet werden dürfen.
Im Herbst will der Bürgermeister mit interessierten Munderkingern das Krematorium in Ulm besuchen. „Zur Feuerbestattung gibt es so viele offene Fragen bei den Leuten und die können dann alle vor Ort gestellt werden“, sagte der Schultes und zitierte den Philosophen Seneca: „Ein Leben lang muss man Sterben lernen.“