Mit Schild und Lanze in die Ferien
19 Jugendliche organisieren bei der Ersinger Spielwoche ein tolles Programm für 82 Kinder
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ERSINGEN - Eine ganze Woche voller Spiel, Spaß und Abenteuer – die Spielwoche Ersingen begeisterte 82 Kinder aus der Kirchengemeinde Ersingen. Das Ferienprogramm im und um das evangelische Gemeindehaus Ersingen herum hat sich wieder einmal bewährt. Mit dem Motto „Mit Schild und Lanze gehen wir auf ’s Ganze!“ging die Spielwoche in diesem Jahr in die 23. Runde. Die 19 Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Betreuerteams hatten in ihrer dreimonatigen Vorbereitung eine abwechslungsreiche Woche für die Kinder im Alter von sechs bis elf ausgearbeitet. Vanessa Weishaupt und Jennifer Ritlewski leiteten das Betreuerteam, welches fast ausschließlich aus Ersingern bestand.
Am Montagmorgen wurden die Tore der Spielwochenburg endlich geöffnet und die Kinderschar stürmte herein. Jedes Kind durfte nach dem Großkreis seine farbige Mütze mit dem jeweiligen Namen darauf suchen, die irgendwo im Gemeindehaus versteckt war. Insgesamt gab es acht verschiedene Gruppen – jede mit einer eigenen Mützenfarbe. Nachdem der Name einer jeden Gruppe ausgewählt wurde und die Wappen auf dem großen Spielwochenbanner gestaltet waren, stand das Tauschspiel auf dem Programm. Dazu bekam jedes Team eine Holzwäscheklammer ausgehändigt und hatte den Auftrag, in ganz Ersingen die Leute zum Tauschen zu animieren. der Wert der Tauschgegenstände stieg von Haus zu Haus an. Beeindruckend war die Ausbeute der Gruppen, die am Ende des Tages begutachtet wurde: Darunter war ein Fahrrad, eine Backform und sogar ein echter Hase mit dabei.
Am Dienstag stand die traditionelle Dorfrallye rund um Ersingen auf dem Plan. Bei den einzelnen Stationen war hier nicht nur die Treffsicherheit der Kinder beim Steinschleudern oder Lanzenstoßen gefragt, auch die Betreuer kamen nicht zu kurz. Beim Eierroulette wurden die von den Kindern zuvor ausgewählten Eier – roh oder gekocht – jeweils auf den Köpfen der Betreuer zerschlagen. Auch das Abwerfen der Betreuer am Pranger mit Schokoküssen gefiel den Kindern sehr. Manche Stationen der Rallye waren nur mit Teamgeist zu bewältigen, sodass der Gruppenzusammenhalt dadurch ordentlich gestärkt wurde.
Das Ausflugsziel am Mittwoch war das Allgäuer Bergbauernmuseum Immenstadt-Diepolz. Eine spannende, altersgerechte Führung durch ein originalgetreues Bauernhaus zeigte den Spielwochenteilnehmern, wie der Tagesablauf eines Kindes damals ausgesehen hat. Besonders die frühen Aufstehzeiten, das Plumpsklo und die sehr kurzen Betten beeindruckten alle. Nach der Führung blieb noch genügend Zeit, um das große Gelände des Bergbauernmuseums zu entdecken. Neben einem Waldspielplatz und einem Heuschober zum Toben, konnte man auch den begehbaren Kuhmagen durchlaufen und seine Melkkünste unter Beweis stellen. Am Ende kamen alle Kinder glücklich und mit Heu in den Haaren wieder wohlbehalten mit dem Bus in Ersingen an.
Holzschwerter und Helme
Passend zum Motto wurde der Basteltag am Donnerstag ausgelegt: vom Holzschwert über Steckenpferde bis hin zu Ritterhelmen und Burgfräuleinkränzen war alles im Angebot. Dem eifrigen Bastelfieber konnte selbst der überraschend auftretende Platzregen nichts anhaben.
Am Freitagnachmittag liefen die Vorbereitungen für den Sandmännchengottesdienst am Abend auf Hochtouren. Die älteste Gruppe hatte ein selbstgeschriebenes Rittertheaterstück einstudiert, die Jüngsten vollführten einen Tanz mit ihren Steckenpferden und Schwertern. Pfarrer Gunther Wruck ehrte Peter Mang für zehn Jahre als Betreuer der Spielwoche Ersingen und hofft, ihn auch noch im nächsten Jahr wieder als Betreuer zu sehen. Nach der gruseligen Nachtwanderung und der Übernachtung ließ man die Spielwoche mit einem gemeinsamen Frühstück ausklingen. Für alle ging die Woche einfach viel zu schnell vorbei und jeder freut sich schon auf das nächste Jahr, wenn die Tore der Spielwoche wieder öffnen.