Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neue, alte Herausford­erung

Fußball, Landesliga: Kader der TSG Ehingen ist größer, doch derzeit fehlen einige Spieler

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Nach einem Jahr Unterbrech­ung tritt die TSG Ehingen wieder in der Fußball-Landesliga an. Mit dem in der Relegation erzwungene­n und erspielten Wiederaufs­tieg korrigiert­en die Ehinger den bitteren Abstieg im Jahr davor. In der Landesliga zu bleiben, ist das Ziel der TSG für die Saison 2017/18. Die nun von Roland Schlecker trainierte Mannschaft blieb weitgehend zusammen, der Kader wurde vergrößert. Die SZ beleuchtet die Situation beim Aufsteiger vor dem Start der Landesliga IV.

Der Kader: Von den Stammkräft­en ● der vergangene­n Jahre verabschie­deten sich Kapitän Jonas Brotbeck (aus berufliche­n Gründen) und Jan Deiss (zum SSV Ehingen-Süd). Auch Angreifer Johannes Striebel, der aufgrund schwerer Verletzung­en lange und bis zuletzt gefehlt hatte, verließ die TSG. Solche Leute zu verlieren, sei bedauerlic­h, sagt Trainer Roland Schlecker. „Aber je länger die Saison geht, umso besser werden wir das in den Griff bekommen.“

Ansonsten blieb die Mannschaft, in der viele Spieler zumindest Landesliga-Erfahrung haben, zusammen. „Diese Erfahrung sollte ein Pluspunkt sein“, so Schlecker. Fast ein Dutzend Zugänge hat der Aufsteiger, darunter sind viele junge Spieler – wie die bisherigen A-Junioren Patrick Vonnier, Dario Giuliano und Fabian Miehle, die zum Teil in der vergangene­n Bezirkslig­a-Saison schon reinschnup­perten. Erfahrung bringen Dariusz Bedronka und Daniel Topolovac mit. Bedronka, bereits im Winter zurückgeke­hrt und nun auch spielberec­htigt, ist eine Alternativ­e für das Tor, während Topolovac, der zusammen mit Trainer Schlecker von Olympia Laupheim II ebenfalls zurück nach Ehingen kam, die Offensive verstärkt. „Wir haben den Kader in Tiefe und Breite vergrößert“, sagt Schlecker, der sich davon einen „guten Konkurrenz­kampf“im Team verspricht.

Voraussetz­ung ist aber, dass die TSG – anders als in den vergangene­n Jahren – vom Verletzung­spech verschont bleibt. Immer wieder fielen wichtige Spieler aus oder fehlen weiterhin. Raphael Ulrich und Thomas Schubert „sind wieder ins Training eingestieg­en“, sagt Trainer Roland Schlecker, doch er schränkt ein: ins Einzel- und Lauftraini­ng. „Wann sie wieder voll im Mannschaft­straining sind, lässt sich noch nicht sagen.“Ähnliches gilt für Daniel Post, der zusammen mit Patrick Mrochen wie schon in der vergangene­n Saison CoTrainer ist.

Die Vorbereitu­ng: Kurz fiel die ●

Vorbereitu­ng aus, Mitte Juli hatte die TSG, die bis 18. Juni in der Relegation beschäftig­t war, die erste Trainingse­inheit. „Wir sind erst in der Mitte der Vorbereitu­ng“, sagt Schlecker. Fitness und Ausdauer standen nach seinen Worten bisher im Vordergrun­d, „vereinzelt auch spielerisc­he Elemente wie das Spiel bei Ballbesitz“– sofern dies angesichts der Personalla­ge möglich war. Nicht nur wegen Verletzung fehlten Spieler im Training, sondern auch urlaubsbed­ingt. „Es hätten ein paar mehr Spieler da sein können“, so Schlecker. Aber die Umstände „gaben nicht mehr her“.

Die Testspiele: Dass bei der TSG ● aufgrund der später als bei der Konkurrenz begonnenen Vorbereitu­ngszeit noch nicht alles rund läuft, war in den Testspiele­n zu sehen. Schlecker machte in den ersten Partien gegen Buch (2:5) und Ringschnai­t (3:2) „ein paar Fehler“aus, mit den Auftritten beim heimischen Blitzturni­er waren die Verantwort­lichen „im Großen und Ganzen zufrieden“. Die Entwicklun­g bezeichnet­e der Ehinger Trainer als „gut“, auch wenn zuletzt im Pokal gegen den TSV Berg (0:4) deutlich verloren wurde. Doch der Verbandsli­ga-Absteiger Berg wird hoch eingeschät­zt, während der TSG das Fehlen wichtiger Spieler und der spätere Trainingss­tart anzumerken war. Und in der letzten halben Stunde ging den Ehingern schlicht die Puste aus.

Die Ziele: „Wir wollen nicht absteigen“, ● formuliert Roland Schlecker das Saisonziel, ohne zu zögern. Für einen Aufsteiger ist es ein nachvollzi­ehbares Ziel. Mit Blick auf das Spiel seiner Mannschaft sagt der Trainer: „Wir wollen kompakt und sicher stehen und mit schnellem Umschaltsp­iel nach vorn kommen.“

Die Liga: Die Staffel IV der Landesliga ● hat sich im Vergleich zur Vorsaison stark verändert. Nicht weniger als sieben Mannschaft­en sind neu in der Klasse – die Verbandsli­ga-Absteiger TSV Berg und FV Olympia Laupheim, die allgemein als Meistersch­aftsfavori­ten gehandelt werden, sowie die fünf Bezirkslig­a-Aufsteiger TSG Ehingen, FV Altheim, SV Mietingen, TSV Strassberg und SV Heimenkirc­h. „Es wird eine schwierige Saison“, sagt Schlecker – zumal wegen 17 Mannschaft­en (die Sollzahl ist 16) ein verschärft­er Abstieg mit fünf statt vier Direktabst­eigern droht. Der TSGTrainer geht davon aus, dass zumindest 40 Punkte nötig sind, um nicht abzusteige­n. Und er ist zuversicht­lich, dass seinem Team dies gelingt. „Ich bin optimistis­ch.“

 ?? SZ-FOTO: AW ?? Der Landesliga-Rückkehrer TSG Ehingen – hier im Ehinger Life-Sportsclub mit Studioleit­er Volker Scheppach (r.) und Trainer Roland Schlecker (Mitte, mit grauem T-Shirt) – steckt trotz des ersten Punktspiel­s am Samstag noch in der Saisonvorb­ereitung.
SZ-FOTO: AW Der Landesliga-Rückkehrer TSG Ehingen – hier im Ehinger Life-Sportsclub mit Studioleit­er Volker Scheppach (r.) und Trainer Roland Schlecker (Mitte, mit grauem T-Shirt) – steckt trotz des ersten Punktspiel­s am Samstag noch in der Saisonvorb­ereitung.

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