Bücher ausleihen leicht gemacht
Eine neue Technologie macht lange Wartezeiten in der Ulmer Zentralbibliothek überflüssig
ULM (mgo) - Mehr Komfort für Nutzer der Zentralbibliothek: Sie können jetzt selbständig und deutlich schneller Medien ausleihen und zurückgeben. Dafür stehen im Erdgeschoss insgesamt sechs Stationen zur Verfügung. Hinzu kommen Ausleihterminals im ersten und zweiten Obergeschoss. Man legt den Bibliotheksausweis und dann die Medien auf das RFID-Gerät und schon sind sie verbucht.
RFID steht für „Radio Frequency Identification“, also für Identifizierung mithilfe elektromagnetischer Wellen. Dadurch können Informationen ohne Berührung ausgelesen werden. Im Bibliothekswesen hat sich RFID längst durchgesetzt, weil dadurch das manuelle Abscannen der Medien beim Ausleihen und bei der Rückgabe überflüssig wird. In der Vergangenheit wurden in der Ulmer Zentralbibliothek die 600 000 jährlichen Ausleihen und auch die Rückgaben im Wesentlichen an zwei Servicetheken abgewickelt – an denen sich in Stoßzeiten häufiger Schlangen bildeten. Zukünftig können die Nutzer an insgesamt acht Terminals selbständig mehrere Medien gleichzeitig im Stapel verbuchen. Dafür wurden die rund 200 000 Medien der Zentralbibliothek mit einem Chip ausgestattet. Die Bibliothek weist darauf hin, dass keine zusätzlichen Daten erhoben werden und auch keine Strahlung von den Chips oder den einzelnen Stationen ausgeht.
Damit den Kunden die Umstellung auf das neue System leichtfällt, steht das Fachpersonal für Nachfragen zur Verfügung. Weil das zeitaufwendige Scannen wegfällt, haben die zukünftig mehr Zeit für andere Aufgaben, etwa für Schüler oder die Weiterentwicklung der Online-Bibliothek.
Die Ulmer Stadtbibliothek ist die letzte Großstadtbücherei in BadenWürttemberg, die mit der Technologie ausgestattet wird. Langfinger haben es jetzt schwerer: Wer nämlich mit Medien, die zuvor nicht ordnungsgemäß ausgebucht wurden, die Bibliothek verlässt, löst am Ausgang einen Alarm aus.