Vom Eschacher Platzwart verhindertes Tor bleibt straffrei – Hattrick von Schrode
Der Start in die Fußball-Landesliga ● hat für einiges Aufsehen gesorgt: Es gab hohe Siege, überraschende Punktverluste, mehr als 1000 Zuschauer bei einem Derby im Allgäu und in Eschach ein von einem Zuschauer in letzter Sekunde verhinderter Treffer. Unspektakulär verlief dagegen das erste Spiel der TSG Ehingen nach der Rückkehr in die Landesliga – mit 0:3 verlor der Aufsteiger beim SV Weingarten. Auf zu viele Spieler hatte Trainer verzichten müssen, auch die im Vergleich zur Konkurrenz kürzere Vorbereitungszeit war nicht förderlich. Am zweiten Spieltag am Wochenende hat die TSG nun spielfrei und muss erst am 25. August beim FC Ostrach wieder ran.
Roland Schlecker
Während über das Spiel der Ehinger ● kaum mehr ein Wort verloren wird, ist die Partie zwischen dem TSV Eschach und dem SV Kehlen (0:1) in aller Munde – weit über die Region hinaus. Kehlens hatte in der 96. Minute die Hintermannschaft des Gegners einschließlich des zuvor mit nach vorn geeilten Eschacher Torhüters überlaufen und war auf dem Weg zum leeren Tor und damit sicheren 2:0. Plötzlich rannte der Platzwart des TSV in den Fünfmeterraum und stoppte den von Beier Richtung Tor geschobenen Ball kurz vor der Linie. Die in einem Video festgehaltene Szene sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Sogar die ARD-Sportschau, Sport1, Bild.de und die in dritten Programmen der ARD ausgestrahlte Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“zeigten den Moment, als der Platzwart zum Ausputzer wurde.
Johannes Beier
Nicht alle beim TSV Eschach sind ● glücklich über so viel Aufmerksamkeit. „Das war unnötig wie ein Kropf und hat mir richtig viel Arbeit verschafft“, sagte Der Sportliche Leiter des TSV hat unzählige Zuschriften erhalten, er musste eine Stellungnahme des Vereins an den Württembergischen Fußballverband (WFV) schreiben – kurz: Seit Sonntag war Blank mit den Folgen des Vorfalls beschäftigt. Die Eschacher fürchteten auch eine Strafe durch den Verband, doch der WFV drückte beide Augen zu – wohl auch, weil sich der SV Kehlen fair verhalten und es keinerlei Schuldzuweisungen gegenüber dem TSV Eschach gegeben hatte.
Martin Blank.
Im Gegenteil: Beim SV Kehlen, der ● zwar um das 2:0, nicht aber um den Sieg gebracht worden war, nahm man es mit Humor. „So etwas habe ich in 35 Jahren auf dem Sportplatz noch nicht gesehen“, sagte SVK-Trainer
„Ich fand’s, ehrlich gesagt, auch lustig.“Eschachs Sportlicher Leiter Martin Blank stellte den Kehlenern nach Spielschluss eine Kiste Bier in die Kabine, am Montagabend fuhren Blank und der Platzwart, der sich schon seit mehr als 30 Jahren beim TSV engagiert, nach Kehlen, um sich noch einmal persönlich zu entschuldigen. „Er hatten einen totalen Blackout und kann sich nicht erklären, was ihn da geritten hat“, sagte Martin Blank.
Steinmaßl. Michael
Auf dem Eschacher Sportplatz war ● auch über den Schiedsrichters diskutiert worden, der das Spiel hatte weiterlaufen lassen und kurz darauf beendete – streng genommen nicht die richtige Entscheidung. „Es hätte Schiedsrichterball geben müssen“, sagt Obmann der Schiedsrichtergruppe Ravensburg, der den Unparteiischen auch in Schutz nahm. „Es war dennoch eine kluge Reaktion von ihm.“So habe er noch größere Diskussionen vermieden. Und, so Hüber, „zum Glück war das Spiel in der Nachspielzeit und schon entschieden“.
Ralf Hübner,
Ohne Diskussionen verlief der erste ●
Liga-Auftritt des Titelfavoriten TSV Berg. Mit 6:0 fertigte der Verbandsliga-Absteiger, der zuletzt die TSG Ehingen (4:0) und den SSV EhingenSüd (2:1) aus dem Verbandspokalwettbewerb geworfen hatte, den Vorjahresdritten FC Ostrach ab. Dennoch war der neue Berger Trainer alles andere als begeistert von seiner Mannschaft. „Vom Spielerischen war ich teilweise enttäuscht“, sagte
Bei Ostrach erklärte man sich die deutliche Niederlage vor allem mit der Aufstellung. „Bei uns haben zwölf Spieler aus der ersten Mannschaft gefehlt“, sagte FCO-Spielertrainer Lukas Maier. „Wir hatten vier Spieler aus der Zweiten, aus der Kreisliga B, dabei.“Allerdings musste auch Berg auf den einen oder anderen verletzten Spieler verzichten – und leistete sich dazu den Luxus, den rumänischen Ex-Profi und Torjäger Sabrin Sburlea und den früheren Regionalliga-Kicker Andreas Frick zunächst auf der Bank zu lassen.
Ofentausek. Oliver
Als Hauptkonkurrent von Berg im ●
Titelkampf wird der FV Olympia Laupheim eingeschätzt. Die Olympia, ebenfalls aus der Verbandsliga abgestiegen, kam zum Auftakt über ein 0:0 gegen die TSG Balingen II nicht hinaus. „An der Chancenauswertung hat es gehapert“, trauerte OlympiaTrainer Huberts Fundel dem verpassten Sieg nach. Die Laupheimer büßten auch ihren Kapitän ein,
musste nach einer halben Stunde verletzt vom Platz. „Er hat ein Ziehen im Oberschenkel gespürt“, so Fundel, der von der baldigen Rückkehr von Sascha Topolovac ausgeht. „In zwei Wochen dürfte er wieder dabei sein.“
Topolovac Sascha
Seine ersten drei Punkte gewonnen ● hat der Liga-Neuling FV Altheim, der den zuletzt im WFV-Pokal mit Siegen gegen Balingen II und Wangen überzeugenden Mitaufsteiger SV Mietingen mit 5:1 bezwang. Dabei waren die Mietinger nach zehn Minuten in Führung gegangen, ehe
mit zwei und mit drei Treffern die Altheimer zum höchsten Erfolg einer Mannschaft aus dem Bezirk Donau am ersten Landesliga-Spieltag seit 2009 schoss (damals hatte der FC Krauchenwies gegen Mochenwangen ebenfalls mit 5:1 gewonnen). Dem vom Verbandsliga-Aufsteiger SSV Ehingen-Süd zurückgekehrten Mittelfeldmann Schrode gelang in der zweiten Halbzeit sogar ein Hattrick. „Unser Passqualität hat sich in der zweiten Halbzeit verbessert, wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und hinten kaum noch etwas zugelassen“, sagte FVA-Trainer
der am kommenden Wochenende mit seiner Mannschaft zu Gast ist beim SV Ochsenhausen. Da war Golubovic zuvor Trainer und war mit den Ochsenhausern ebenfalls in die Landesliga aufgestiegen.
Geiselhart Schrode Golubovic, Florian Martin Zoran
Anders als der FV Altheim kassierte ● der der Aufsteiger aus dem Bezirk Bodensee, der TSV Heimenkirch, zum Auftakt eine Heimniederlage. Gegen den FV RW Weiler gab es eine 0:3-Niederlage, rund 1100 Fans sahen bei dem prestigeträchtigen Allgäuer Derby zu. „Wir sind mit der Leistung zufrieden, das 3:0 ist verdient“, sagte der FVW-Trainer
„Der Gegner hat uns aber viel abverlangt.“(aw/tk/mac)
Jürgen Kopfsguter.